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Das IMZ ist ein gemeinsames
Projekt von Land Tirol - Abt.
Gesellschaft und Arbeit -
Integration
und ZeMiT.

 

IMZ-Newsletter #29
April 2016

 

Diesmal mit folgenden Themen:

 

 


 

 

 

Wir sammeln Tiroler Migrationsgeschichte –  mitmachen ausdrücklich erwünscht!

WIR SAMMELN - MI SAKUPLJAMO - WE ARE LOOKING FOR! - TOPLUYORUZ! TOPLUYORUZ!
 sammelaufruf vier nebeneinander

Das Zentrum für MigrantInnen in Tirol (ZeMiT) und die Tiroler Landesmuseen starten mit April 2015 gemeinsam einen Sammelaufruf zur Migrationsgeschichte Tirols. Einheimische und MigrantInnen werden gebeten Objekte und Erinnerungen zur Migrationsgeschichte Tirols zur Verfügung zu stellen. Ziel ist es, diesen prägenden Teil der Tiroler Geschichte aufzuzeichnen und in einem weiteren Schritt 2017 und 2018 bei einer Ausstellung und Veranstaltungsreihe in den Tiroler Landesmuseen zu zeigen.

Die Migrationsgeschichte Tirols ist eine von Einheimischen und MigrantInnen geteilte Geschichte. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden Menschen aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien als so genannte Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen zuerst angeworben, dann kamen sie auch auf eigene Initiative. Auf Wunsch vieler Tiroler Unternehmen und aus eigenem Interesse blieben viele der Zugewanderten im Land, soweit die Gesetze dies zugelassen haben. Sie holten ihre Familien, Bekannte und KollegInnen nach. Es folgten ihnen Menschen aus vielen anderen Ländern der Welt.

wir sammeln plakat final

Was wird gesammelt?

Wir sammeln Fotos, Briefe, Postkarten, Schallplatten, Kassetten, Spielzeug, Stickereien, Arbeitspapiere, Schulhefte, Dokumente, Werkzeuge,Kleidungsstücke, Geschirr, Zeitungsausschnitte ...
Wir sammeln Erinnerungen von Einheimischen und MigrantInnen an die erste Zeit in Tirol, den ersten Arbeitsplatz, die erste Wohnung, Begegnungen mit KollegInnen und NachbarInnen, die Aufnahme neuer MitbürgerInnen, Schwierigkeiten, die es zu überwinden galt, Sehnsüchte, Freundschaften ...

Ihre Erinnerungsstücke werden beim ZeMiT und bei den Tiroler Landesmuseen gesammelt und aufbewahrt.
Ausgewählte Objekte werden 2017 in einer Ausstellung im Tiroler Volkskunstmuseum gezeigt.

 

BRINGEN SIE IHRE ERINNERUNGSSTÜCKE VORBEI UND ERZÄHLEN SIE IHRE GESCHICHTE.

Filiz Calayır hat zum Beispiel ihren alten Pass zum ZeMiT gebracht. Die Stempel erzählen eine Geschichte von ihrer Reise von der Türkei nach Österreich zu ihrem Vaterk, der in Reutte als sogenannter „Gastarbeiter“ gearbeitet hat. Von den schwierigen Aufenthaltsbedingungen bei denen am Anfang die Aufenthaltsberechtigung immer nur für 6 Monate bewilligt wurde. Und am Passbild ist ein Kind zu sehen, das glücklich ein Dirndl trägt - ein frühes Mitbringsel ihres Vaters aus der neuen Heimat, die zu Filiz' ihrer neuen Heimat werden sollte.

Solche und weitere Dinge suchen das ZeMiT und die Tiroler Landesmuseen um die Geschichte der Tiroler Migration erzählbar zu machen. Helfen Sie mit diese Geschichte zu sammeln! Weitere Informationen unter: www.wirsammelnmigration.at oder unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Die Sammelaktion wird vom ZeMiT und den Tiroler Landesmuseen durchgeführt in Kooperation mit dem Institut der Zeitgeschichte in Innbruck, dem Land Tirol, der Stadt Innsbruck, dem Tiroler Bildungsforum mit Unterstützung der Innsbrucker Verkehrsbetriebe.

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Start der Ausstellung "Alles fremd - alles Tirol" im Tiroler Volkskunstmuseum am 22. April 2016 - Veranstaltungen in Kooperation mit dem ZeMiT

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Ob durch Handwerk, Handel oder Reise: der Kontakt mit anderen Ländern beeinflusst und verändert. Zu allen Zeiten wurden so Wissen, Techniken und Objekte verbreitet, nachempfunden oder in einer Symbiose zu etwas Neuem geformt. Kulturkontakte lassen aber auch Stereotype entstehen – Fremdbilder über die „Anderen“, die zwar manchmal positiv sind, sehr häufig aber abgrenzend und ablehnend erscheinen. Dass auch solche Aspekte Teil der Kulturgeschichte Tirols sind, zeigt die Ausstellung „Alles fremd – alles Tirol“, die vom 22. April bis 6. November 2016 im Tiroler Volkskunstmuseum präsentiert wird. 

Mit der Schau „Alles fremd – alles Tirol“ werden unterschiedlichste Kulturkontakte und deren Auswirkungen auf Tirol aufgezeigt. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für MigrantInnen in Tirol (ZeMiT) und in Kooperation mit dem Land Tirol und der Stadt Innsbruck werden Veranstaltungen als Rahmenprogramm der Ausstellung durchgeführt.  

 

Ausgewählte Angebote und Veranstaltungen in Kooperation mit dem ZeMiT

  • 21. Mai 2015, Fest der Vielfalt im Tiroler Volkskunstmuseum. Dieses Jahr findet das von der Stadt Innsbruck jährlich veranstaltete Fest der Vielfalt im Tiroler Volkskunstmuseum statt. Geboten werden bei freiem Eintritt Musik aus aller Welt, Köstlichkeiten um sich durchzukosten, ein Workshop für Kinder zu "Brot aus aller Welt", ein Stoffdruckmuster-Workshop, ein Erzählcafe zu "50 Jahre Anwerbeabkommen mit dem ehemaligen Jugoslawien" und vieles mehr. Das detaillierte Programm
  • 10. Juni 2016, kostenloser Workshop "Lebensmuster - Bedeutung der Kleidung im Laufe meines Lebens" für Frauen mit und ohne Migrationshintergrund jeden Alters. Wir möchten zu einem Austausch zwischen den Generationen und zwischen den Kulturen einladen und uns mit der Bedeutung von Kleidung und Stoffen auseinandersetzen.  Weitere Informationen folgen in Kürze. Anmeldung unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 
  • 11. Juni 2016, kostenlose Führungen für migrantische Selbstorganisationen durch die Ausstellung "Alles fremd - alles Tirol", Start: 15:00
    2016/2017/2018 setzen die Tiroler Landesmuseen gemeinsam mit dem ZeMiT einen Schwerpunkt zu Tiroler Migrationsgeschichte und möchten besonders Vertreter_innen von migrantischen Selbstorganisationen zur Teilnahme einladen. Wir bieten eine eigene Führung an um die Austellung und das Museum näher kennen zu lernen und laden zum Austausch über geplante Aktionen 2017/2018. Anmeldung bitte unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

 

Mehrsprachige Führungen! Die Tiroler Landesmuseen setzen mit der Ausstellung "Alles fremd - alles Tirol" einen wichtigen Schritt und bieten erstmals zweisprachige Führungen in den Sprachen Deutsch-Arabisch und Deutsch-Türkisch an. Bei Interesse melden sie sich bitte unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Es können auch gerne ganze Gruppen teilnehmen. 

 

Die Zusammenarbeit zwischen den Tiroler Landesmuseen und dem ZeMiT findet im Rahmen einer mehrjährigen Initiative zur Tiroler Migrationsgeschichte statt. Unterstützt wird die Initiative von: Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, Tiroler Bildungsforum, JUFF - Fachbereich Integration des Landes Tirol, Integrationsstelle der Stadt Innsbruck. Finanziert wird die Initiative von: Land Tirol, Stadt Innsbruck, Innsbrucker Verkehrsbetriebe.

Weitere Informationen zur Initiaitive 

 

 

 


 

 

 

Tiroler Rassismus-Bericht 2015 veröffentlicht

Pünktlich zum Internationalen Tag gegen Rassismus am 21.03. präsentierte die Tiroler Gesellschaft für rassismuskritische Arbeit (TIGRA) ihren Bericht über dokumentierte Fälle von Rassismus im Jahr 2015.

2015 Cover

Der Bericht umfasst 247 rassistische Meldungen, die von TIGRA in 14 Kategorien aufgeteilt wurden (teilweise mit Überschneidungen). Wie 2014 waren auch in diesem Bericht die Kategorie Medien mit 197 Fällen trauriger Spitzenreiter, gefolgt von 81 Fällen, die sich in der Arbeitswelt ereignet hatten. Erfreulicherweise waren viele Interessierte der Einladung von TIGRA gefolgt, unter ihnen auch Landesrätin Christine Baur sowie Stadtrat Gerhard Fritz. Abschließend wurde nach der Präsentation des Berichts noch zu einer Diskussion zum Thema Rassismus und Flucht geladen. Der aus Syrien geflohene Abdulhameed schilderte seine Eindrücke von Europa und Österreich.

Die Tiroler Gesellschaft für rassismuskritische Arbeit - kurz TIGRA - gibt es seit 2013. Die Tätigkeiten des Vereins umfasst Beratung für Betroffene und Zeug_innen von Diskriminierung, Dokumentation von Vorkommnissen sowie Information zur Sensibilisierung und Aufklärung der Gesellschaft. Jährlich wird ein Rassismus-Bericht veröffentlicht, der auch zum Download bereit steht.

Der diesjährige Rassismus-Bericht ist auch in unserer Bibliothek für Migration und Integration (BIM) kostenlos ausleihbar. Online-Katalog der  Bibliothek

 

 

 

 

 

 

Pat_innen gesucht!: Neues Projekt für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Tirol 

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Die Plattform Rechtsberatung startet ab April das Projekt Ertebat. 30 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zwischen 14 und 18 Jahren sollen eine Patenschaft vermittelt bekommen. Ziel ist die Bildung von Freundschaften und Netzwerken zwischen Pat_innen und unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen durch gemeinsame Freizeitaktivitäten.

Geeignete Pat_innen werden für das Projekt von der Plattform Rechtsberatung ausgewählt, geschult und während der Patenschaft begleitet. Ein Informationsabend für potentielle Pat_innen findet am 7.4.2016 statt.

Für nähere Informationen rund um das PROJEKT ERTEBAT und wie Sie Pate werden können besuchen Sie die Website der Plattform Rechtsberatung 

 

 

 

 

 

 

 

 

Internationale Migrationskonferenz im Juni in Innsbruck

IMK Programm

Vom 23. bis 25. Juni 2016 findet die 16. Internationale Migrationskonferenz in Innsbruck statt. Das Thema ist dieses Jahr "Migration und Generation". Auch Tiroler ForscherInnen und PraktikerInnen haben Panels vorbereitet und bewilligt bekommen. Das ZeMiT und die Tiroler Landesmuseen veranstalten zum Beispiel ein Panel zu "Geschichte" indem unter anderem die Erfahrungen des ZeMiT-Projektes "Erinnerungskulturen" und des jetzigen Sammelaufrufs zur Migrationsgeschichte in Tirol Thema sind.

Wieso Generation und Migration?

Im Migrations- und Integrationsdiskurs ist Generation als Merkmal zur Kategorisierung und Unterscheidung sehr präsent. So wird beispielsweise im Zusammenhang mit Einwanderung von erster und zweiter Generation von Migrantinnen und Migranten gesprochen. Der Generationenbegriff verweist in diesem Zusammenhang auf einen tatsächlichen oder vermeintlichen gemeisamen Erfahrungsgehalt, der durch die Migrationssituation konstituiert wird. Im Rahmen der Konferenz werden Begriff und Konzept von Generation im Kontext von Migration diskutiert, sowie die Verwendung des Generationenbegriffs in der empirischen Forschung und in den öffentlichen Diskursen in den Blick genommen. Dabei geht es auch darum, das Phänomen Migration aus intergenerationaler Perspektive zu betrachten und zu fragen, inwieweit dies zu einem besseren Verständnis von Migration beitragen kann.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung

 

 


 

 

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       Ausschreibungen







Projekte / Förderungen / Fort- und Weiterbildung

  • Projektförderungen

Vielfalter Call 2016, Projektförderung für Diversität und Mehrsprachigkeit
Ziel der Initiative Vielfalter ist, durch die Projekte zu einer Wertschätzung sprachlicher und kultureller Vielfalt beizutragen und die darin verborgenen Potenziale und Möglichkeiten aufzuzeigen – und damit zu einer Bewusstseinsbildung innerhalb der Gesellschaft anzuregen
Einreichfrist: 27. April 2016
Weitere Informationen 

 

  • Fonds der OeNB zu "Migration, Arbeitsmarkt und Wirtschaftswachstum"

Der Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) hat einen zusätzlichen, mit 1 Mio Euro dotierten Forschungsschwerpunkt im Bereich Wirtschaftswissenschaften zum Thema "Migration, Arbeitsmarkt und Wirtschaftswachstum" ausgeschrieben. Damit sollen Forschungsarbeiten unterstützt werden, die sich unmittelbar dem zentralen Thema der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den heimischen Arbeitsmarkt widmen. So möchte die OeNB einen Beitrag bei der schwierigen Suche nach konstruktiven und ökonomisch sinnvollen Lösungsansätzen bzw. Handlungsalternativen für Europa leisten.

Einreichfrist: 25.05.2016

Weiterführende Informationen

 

  • Ausschreibung zu Projekteinreichungen im Integrationsbereich des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF)

Das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres hat einen Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen für den Integrationsbereich des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) gestartet. Einreichfrist ist der 6. Juni 2016.

Weitere Informationen

 

  • Calls for Papers, Konferenzen

Call for Good Practice Beispiele für das Dialogforum Krems

Das Dialogforum der Donau-Universität Krems schreibt wieder ein Tagungsstipendium für Good Practice Beispiele aus. Weitere Informationen

Bewerbungsfrist: 8. Mai 2016

 

  •  Stellenausschreibungen

Stellenausschreibungen bei den Tiroler Sozialen Diensten

Die Tiroler Sozialen Dienste haben mehrere Stellen ausgeschrieben. Weitere Informationen

 

 


 

 

 

Rezensionen: BIM Schwerpunkt Graphic Novels

Seit rund einem Jahr haben wir in der BIM (Bibliothek für Integration und Migration) einen neuen Schwerpunkt: Graphic Novels. Diese „gezeichneten Romane“ erzählen eine abgeschlossene Geschichte und sind sowohl grafisch als auch erzählerisch detailreicher und umfassender als die klassischen Comics - ein lesbarer Türöffner, schwierige Geschichte(n) besser zu verstehen.
Mittlerweile gibt es Graphic Novels zu vielen Themenbereichen. Wir möchten die aktuelle Sammlung an Graphic Novels in der BIM vorstellen und die Inhalte der einzelnen Bücher kurz erläutern.

Unsichtbare Haende Cover NEU web

Unsichtbare Hände von Ville Tietäväinen. Verlag und Abbildung: avant Verlag, Berlin

Das Erstlings-Werk des finnischen Autors Ville Tietäväinen erzählt die Geschichte des Tagelöhners Rashid aus Tanger (Marokko). Er begibt sich auf die „Harraga“, die illegalisierte Einreise nach Europa, um seine Familie weiterhin versorgen zu können. Unter sklavenähnlichen Bedingungen arbeitet er mit hunderten anderen „sin papeles“ (Papierlose MigrantInnen) in den Plantagen Almerías, um die Supermärkte des europäischen Nordens zu jeder Jahreszeit mit frischen Tomaten zu beliefern. Fünf Jahre lang recherchierte Tietäväinen bevor Unsichtbare Hände erschien. Das mit mehreren Preisen ausgezeichnete Buch löste auch eine heftige Kontroverse aus.

 

traumvonolympia

Der Traum von Olympia von Reinhard Kleist. Verlag und Abbildung: Carlsen Verlag, Hamburg

Die somalische Leichtathletin Samia Yusuf Omar läuft sich bei den Olympischen Sommerspielen in Beijing 2008 in die Herzen der Menschen – trotzdem sie Letzte wird. Zurück in Somalia wird ihr und allen anderen Frauen von den islamistischen Al-Shabaab-Milizen der Sport verboten. Doch Samia möchte weiterhin Laufen und träumt von der Teilnahme an Olympia 2012 in London. Sie begibt sich auf die gefährliche Reise über das Mittelmeer – und stirbt dort mit 21 Jahren.

Reinhard Kleist erzählt im Traum von Olympia die wahre Geschichte von Samia, die wie so viele ein besseres Leben suchte. Und die, wie so viele zehntausende vor ihr aufgrund der europäischen Flüchtlingspolitik ihr Leben lassen musste

 

palatschinken BuchPalatschinken von Caterina Sansone und Alessandro Tota. Verlag und Abbildung: reprodukt Verlag, Berlin

Istrien ist nicht nur ein Sehnsuchtsort vieler ÖsterreicherInnen, es ist auch historisch mehrsprachiges Gebiet. Die Halbinsel mit der Haupt-stadt Rijeka, italienisch Fiume, war nach dem Zweiten Weltkrieg ein großer Streitpunkt zwischen Italien und Jugoslawien. Palatschinken erzählt die Geschichte der Flucht einer italienisch-sprechenden Familie und das Leben im Exil.
Die Autorin Caterina Sansone zeichnet die Flucht-Geschichte ihrer Mutter nach und der Comiczeichner Alessandro Tota liefert die Bilder. Die Graphic Novel ist ein Mix aus Comic-Zeichnung, Erinnerungs-Fotos und Interviews. Das Buch zeigt eines der vielen „europäischen Schicksale“ des 20. Jahrhunderts: Flucht.
Ein Topos, der auch im 21. Jahrhundert noch nicht der Vergangenheit angehört.

 

 

edc27 sacco sarajevoSarajevo von Joe Sacco. Verlag und Abbildung: edition moderne, Zürich

Vor rund 20 Jahren endete der Krieg im ehemaligen Jugoslawien, der durch die Sezession Sloweniens und Kroatiens 1991- und dem darauffolgenden Eingreifen des jugoslawischen Militärs - begonnen hatte. Die bosnische Hauptstadt Sarajevo steht dabei symbolhaft für das Ende einer pluralistischen und identitäts-stiftenden Idee von Brüderlichkeit und Einheit (Bratstvo i jedinstvo) im Land der SüdslawInnen.
Der legendäre Comic-Zeichner Joe Sacco zeichnet in Sarajevo drei Geschichten in der kriegsgebeutelten Stadt nach. Er zeigt Innen-Sichten eines Krieges, der sich nicht mit den gängigen westlich-„völkischen“ und rassistischen Vorstellungen der „Wilden am Balkan“ in Einklang bringen lässt. Sacco ist ganz nah dran am Leben der Menschen und sympathisch subjektiv in seiner Analyse.

 


aya 2Aya von Marguerite Abouet. Verlag und Abbildung: reprodukt Verlag, Berlin

Im ivorischen Abidjan (Elfenbeinküste) leben die jungen Frauen Aya, Adjoua und Bintou. Die Geschlechter-Verhältnisse im westafrikanischen Land der 1970er Jahre unterscheiden sich nicht sehr von denen in Westeuropa: Aya möchte Ärztin werden. Ihr Vater möchte sie noch eher heute als morgen verheiratet, und als Hausfrau und Mutter sehen. Ihre beiden Freundinnen genießen ihr Leben und schlagen sich die Nächte in Tanzlokalen um die Ohren.
Marguerite Abouet erzählt ihre sehr stark autobiographische Coming-of-Age-Geschichte in hinreißend humorvollen Bildern und zeigt ein lebensfrohes Afrika, das rein nichts mit den eurozentrischen Klischee-Vorstellungen zu tun hat.

 

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Aya 2 von Marguerite Abouet. Verlag und Abbildung: reprodukt Verlag, Berlin

Der zweite und letzte Teil der turbulenten Geschichte um Aya im ivorischen Abidjan (Elfenbeinküste). Aya studiert jetzt endlich Medizin, auch wenn es ihrem Vater immer noch nicht passt. Und auch ihre Freundinnen Adjoua und Bintou leben weiterhin ihren chaotischen Alltag.
Ein Erzählstrang spielt in Paris und behandelt die Schwierigkeit des homosexuellen „Outings“, die Haupterzählung bleibt aber in Westafrika. In wundervollen Bildern zeichnet Clément Oubrerie die Geschichten Marguerite Abouets nach. Und in einem „Bonustrack“ setzt sich die Autorin mit den Verhältnissen zwischen Westeuropa und Westafrika der späten 1970er Jahre auseinander: „Die Ivorer hatten es damals nicht nötig, nach einem besseren Leben in Frankreich zu suchen.“

 

Vaterland Cover webVaterland von Nina Bunjevac. Verlag und Abbildung: avant verlag, Berlin

Die Geschichte Jugoslawiens in seinen 45 Jahren des Bestehens lässt sich auf vielen Ebenen erzählen. Nina Bunjevac wählte das Mittel der autobiographischen Aufarbeitung ihrer eigenen Familiengeschichte. Und die Auseinandersetzung damit, dass ihr Vater, ein fanatischer Antikommunist und serbischer Nationalist im kanadischen Exil Anschläge auf RepräsentantInnen des sozialistischen Jugoslawien plant.
Gewalt, ideologische Gräben des im Partisanenkampf vom Faschismus befreiten Jugoslawien, Migration, Liebe und die Suche nach einem Vater, den Kind nur aus Erzählungen kennt. Im düsteren Schwarz/Weiß gehalten, erzählt die Autorin und zugleich Zeichnerin in Vaterland auf vielschichtige Art und Weise ihre Familiengeschichte und die Geschichte eines Landes, das es in dieser Form nicht mehr gibt.

 

 

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Die Heimatlosen von Paco Roca. Verlag und Abbildung:reprodukt Verlag, Berlin

Im Sommer 1944 erreicht eine Gruppe spanischer Kommunisten und Anarchisten über die Umwege durch Arbeitslager im Maghreb das von NS-Deutschland besetzte Frankreich. Sie kämpfen – mit der rot-gelb-violetten Fahne des republikanischen Spaniens - an der Seite des französischen Widerstands (Résistance) und sind auch an der Befreiung von Paris beteiligt.
In den Erinnerungen des spanischen Republikaners Miguel Ruiz geht Paco Roca als Autor und Zeichner auf die (fast) vergessene Geschichte der spanischen Exil-Widerstandskämpfer ein. Sie halfen mit, große Teile von Europa vom Faschismus zu befreien. Nur in ihrer Heimat konnten sie die Franco-Diktatur nicht verhindern. Sie blieben weiterhin Die Heimatlosen.

 

Wie alle anderen Bücher & Zeitschriften sind auch die Graphic Novels in unserer Bibliothek drei Monate kostenlos zum Ausleihen. Einzige Voraussetzung ist die einmalige Registrierung als Leserin oder Leser!

Online-Katalog der  Bibliothek



 

 

 

 

 

 

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       Ankündigungen und Termine

 

 

 

 

 

14. April 2016, Innsbruck
Religionen in Spannungsfeldern von Öffentlichkeit, Tagung zur Förderung des interreligiösen Dialogs.
Weitere Informationen 

15. April 2016, Innsbruck
Ernstfall Menschenrechte – Wodurch werden Religionen zur Moderne? Vortrag von Dr. in Katharina Ceming mit anschließender Diskussion.
Weitere Informationen 

21. April 2016, Innsbruck
„Alles fremd – alles Tirol“, Ausstellung im Tiroler Volkskunstmuseum. Vom 21. April 2016 bis zum 6. November 2016.
Weitere Informationen 

21. April 2016, Wien
Fachtagung: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – zur anonymisierten Bewerbung in der Anti-Diskriminierungsarbeit.
Weitere Informationen 

19. bis 20. Mai 2016, Wien
Flucht und Asyl: aus der Perspektive der Bildung – Workshop für ErwachenenbildnerInnen , TrainerInnen und MultiplikatorInnen.
Weitere Informationen 

21. Mai 2016, Innsbruck

Das von der Stadt organisierte Fest der Vielfalt findet dieses Jahr im Tiroler Volkskunstmuseum statt. Bei freiem Eintritt lockt die Ausstellung "Alles fremd alles Tirol", ein Kinderprogramm, musikalische Unterhaltung und Spezialitäten aus unterschiedlichsten Ländern zum Verkosten. Das ZeMiT veranstaltet im Rahmen des Festes auch ein Erzählcafe zu 50 Jahre Anwerbeabkommen mit dem ehemaligen Jugoslawien. Detailliertes Programm

8. Juni 2016, Innsbruck
Flucht bewegt – zilvilgesellschaftliches Engagement im Fokus. Chancen und Herausforderung für die soziale Arbeit, Filmvorführung und Podiumsgespräch.
Weitere Informationen 

21. Juni 2016, Götzis
Fremdenrecht und Ausländerbeschäftigungsrecht Grundlagenseminar und Update.
Weitere Informationen 

23. - 25. Juni 2016, Innsbruck
16. Internationale Migrationskonferenz zum Thema Migration und Generation.

27. bis 30. Juni 2016, Krems
Dialogforum Integration, 4- tägige Konferenz rund um die Themen Integration und Migration, Dialog zwischen Wissenschaft, Theorie und Praxis.
Weitere Informationen 

 

 Termine und Informationen zu Veranstaltungen, Vorträgen, Workshops, Konferenzen u.v.m. in finden Sie immer aktuell auf der Startseite der IMZ-Homepage


         LINKTIPP

 

  • Islamophobia Report 2015

2015 wurde erstmals der Islamophobia Report vorgestellt, der die wachsende Islamophobie und Anti-Muslimischen Rassismus in den OECD Ländern aufzeigen soll. Insgesamt stehen bei der ersten Auflage des Reports Länderanalysen von 25 Ländern zur Verfügung, darunter auch für Österreich. Darin wird von steigenden Übergriffen auf MuslimInnen, Vandalisierung gegenüber muslimischen Einrichtungen, und islamophoben politischen Kampagnen berichtet. Der österreichische Bericht ist in Deutsch und Englisch verfasst.

Alle Länderberichte zum Download

 

  •  Neue Plattform Refugeeswork.at  

Die Plattform vernetzt arbeitsuchenden Refugees und Unternehmen, die Refugees anstellen wollen. Ab jetzt können sich Refugees und Unternehmen unter www.refugeeswork.at registrieren und ein Profil erstellen. Als Kooperationspartner in Tirol hilft Refugees Help bei der Registrierung weiter und steht für Informationen zur Verfügung.

https://refugeeswork.at/

 

zemit_land

Das IMZ ist ein gemeinsames Projekt von Land Tirol /JUFF- Fachbereich Integration und ZeMiT.

 

 

 

 

  

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