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Das IMZ ist ein gemeinsames
Projekt von Land Tirol - Abt.
Gesellschaft und Arbeit -
Integration
und ZeMiT.

IMZ-Newsletter #5

März 2010

 

 

Diesmal mit folgenden Themen:

 

 

MigrAlp bloggt weiter! Machen Sie mit! 00_migralp

Seit August 2009 informiert der Migralp-Blog über Entwicklungen, aktuelle Ereignisse und Veranstaltungen rund um die Themenkomplexe Migration, Integration, Rassismus und Anti-Diskriminierung in Nord- und Südtirol. Der Blog wird von Migralp-MitarbeiterInnen und GastkommentatorInnen geschrieben. Es besteht aber für alle Interessierten die Möglichkeit zur Partizipation an diesem Diskussionsprozess.

MigrAlp hat sich zum Ziel gesetzt durch Austausch von Informationen zwischen Nord- und Südtirol Integration zu fördern und Diskriminierung zu bekämpfen. Machen Sie mit!

http://migralp.blogspot.com/

 

 

 

Antidiskriminierungsspiel zur Sensibilisierung Jugendlicher ist startklar! spacemigrants2513

Am 26. Feburar 2010 fanden in Innsbruck und in Bozen Presseveranstaltungen zur Vorstellung des Planspiels "Space Migrants 2513" statt, das ab sofort interessierten Gruppen in Nord- und Südtirol in bis zu 40 Spieleinsätzen kostenlos zur Verfügung steht.
Dieses Antidiskriminerungsspiel wurde vom Zentrum für MigrantInnen in Tirol (ZeMiT) und der Europäischen Akademie Bozen (EURAC) im Rahmen des Interreg IV Projekts MigrAlp entwickelt. Im Spiel werden Jugendliche mit den Themen Antidiskriminierung und Vielfalt konfrontiert, um praktisch und partizipativ den Umgang mit Differenz und Konfliktsituationen zu üben.
Das 3-stündige Spiel, bestehend aus einer 2-stündigen Spielphase und einer Reflexionsstunde, ist für interessierte Gruppen im Alter von 15 - 25 Jahren und kann in deutscher und italienischer Sprache gespielt werden. Angeleitet werden die Jugendlichen bei den Spieleinsätzen von ausgebildeten SpielleiterInnen. Weitere Informationen zum Spiel finden Sie unter www.spacemigrants2513.eu

 

 

 

 

Vergangene Veranstaltungen

"Damit Begegnung gelingt" - Tagungsdokumentation


Am 29. Oktober letzten Jahres kamen über 100 Interessierte auf Einladung von JUFF Integrationsreferat, dem Haus der Begegnung und dem Caritas Welthaus ins Haus der Begegnung, um an einem Symposium teilzunehmen. Einen Tag lang standen konkrete Projekte und kommunalpolitische Aspekte von Integration im Mittelpunkt. Jetzt liegt eine 45-seitige Tagungsdokumentation in PDF-format zum Nachlesen vor.



"Weibliche Genitalverstümmelung" - Diskussionsnachmittag

Das Thema FGM/Genitalverstümmelung polarisiert und wird in den westlichen Gesellschaften oft als rückständige, patriarchale Praxis  bezeichnet. Einige Länder haben bereits FGM (Female Genital Mutilation) als eigenen Straftatbestand aufgenommen. Trotzdem gilt diese Form der Frauenbeschneidung noch immer als tabuisiertes Thema.
Dieses Tabu aufzubrechen, Betroffene und interessierte Nicht-Betroffene zu einer Diskussion zusammenzubringen, war Ziel einer Veranstaltung am 10. Februar. Ca. 30 Frauen folgten der Einladung der "Initiative Minderheiten", "Frauen aus allen Ländern" und dem "Forum Musliminnen in Tirol". Eine Kurzzusammenfassung dieses Nachmittags findet sich unter: http://www.musliminnen-tirol.org/themen/frau-familie/bericht-diskussionsrunde/

 

 

 

 

zukunftsraeume: 13 anstoesse. oesterreich – verschieden und gleich

Am 26. März 2010 präsentiert das "Netzwerk Rechte - Chancen - Vielfalt" nach einem Jahr intensivem Austauschs 13 anstoesse. Oesterreich – verschieden und gleich. Rund 25 NGOs aus den Bereichen Integration, Asyl und Anti-Diskriminierung haben Zukunftsszenarien für gutes Zusammenleben in Österreich erarbeitet. Die 13 Anstöße sind Ausgangspunkt für einen breiten und offenen Diskussionsprozess. Das Netzwerk versteht diese Veranstaltungsreihe als Beitrag zur vielfach als missglückt empfundenen Integrationsdebatte. Ziel ist die Förderung eines Integrationsbegriffs, der auf die Herstellung von Chancengleichheit aller abzielt. Alle Bevölkerungsgruppen werden mit einbezogen  und zu "Betroffenen" gemacht. Die Diskussion wird nicht auf Defizite bei Zuwanderer_innen oder anderen Gruppen verengt. Die 13 Beiträge für den Zukunftsraum Österreich finden Sie in dieser Broschüre.

 

 

 

 

Solidarität mit "Frauen aus allen Ländern" nach Streichung der Deutschkurse durch das BMI

Diese Solidaritätsadresse haben die MitarbeiterInnen des ZeMiT als Reaktion auf die Budgetkürzungen beim Verein "Frauen aus allen Ländern" beschlossen:

"Wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentrums für MigrantInnen in Tirol (ZeMiT) solidarisieren uns mit dem Verein „Frauen aus allen Ländern“, dem zu Beginn des Jahres vom Bundesministerium für Inneres die Fördermittel für 13 der 17 Deutschkurse ohne Angabe von nachvollziehbaren Gründen gestrichen wurde. Wir kritisieren diesen Förderentzug als desintegrativen Schritt und fordern das zuständige Ministerium auf, diese Entscheidung zurückzunehmen.
Dieses Vorgehen steht im klaren Widerspruch zu den Zielen des im Jänner 2010 vom Innenministerium präsentierten Nationalen Aktionsplan Integration (NAPI). Das Erlernen der deutschen Sprache wird ebendort stark hervorgehoben. Vor allem sei „die Teilnahme an Sprachkursen im Hinblick auf die Förderung von Zielgruppen, insbesondere von Frauen, bedeutsam" steht auf Seite 12 des Berichts geschrieben.Die Streichung der finanziellen Mittel für einen Verein, der gerade diese notwendige Sprachförderung für Frauen mit Migrationshintergrund anbietet ist deshalb mehr als unverständlich.
Wir unterstützen ebenfalls die Online-Petition von "Frauen aus aus allen Ländern" zum Erhalt der Deutschkurse."

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZeMiT:

Filiz Calayır, Stephan Blassnig, Dr. Gerhard Hetfleisch, Mag.a Kerstin Neumayer, Mag.a Vesna Cekič, Mag. Till Mayrhofer,
Mag. Armin Brugger, Aygül Aslan, Mirjana Stojakovič, Philipp Moritz, Dipl-Päd. Ahmet Demir, MMag.a Bediha Yıldız

 

 

 

 

"Nicht über uns, sondern von uns!" MigrantInnen machen Nachrichten in
DaStandard.at 

Was tun, wenn MigrantInnen in der Medienlandschaft nur als "Objekte", über die es zu schreiben gilt, vorkommen? Oder wenn die heutige Migrationsgesellschaft mit kulturalistischen Stereoytpen dargestellt wird?
"Wir sind da. Unsere Eltern und Großeltern kamen als Gastarbeiter oder Flüchtende nach Österreich. Mittlerweile ist klar: Wir sind gekommen, um zu bleiben. Österreich ist längst ein Einwanderungsland und es ist an der Zeit, dass wir dieser Vielfalt auch in den Mehrheitsmedien gerecht werden" schreiben die JournalistInnen des Online-DaStandard.at in ihrem Editorial und möchten Menschen mit und ohne Migrationshintergrund dazu bewegen, "jenseits von rührseligen Geschichten über migrantische Leidenswege und omnipräsenten Asyldebatten über den gelebten Alltag der MigrantenInnen in Österreich zu berichten."

Ideen, Beiträge, Geschichten, Fotos und vieles mehr an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

 


Einbürgerungen auf 20-jährigem Tiefstand

Im Jahr 2009 wurde so wenigen Menschen die Österreichische Staatsbürgerschaft verliehen wie in den letzten zwanzig Jahren nicht mehr. Österreichweit waren es knapp 8.000, in Tirol 632 Menschen, so die Statistik Austria.
Im Jahr 2008 waren es in Tirol noch 800 Menschen, die mit der Einbürgerung die vollen BürgerInnenrechte erhielten. Als Gründe für den Rückgang werden zum einen das restriktivere Staatsbürgerschaftsrecht seit dem Jahr 2006, zum anderen die geringere Zuwanderung ab Mitte der 1990er Jahre genannt. Eine Voraussetzung ist u.a. der 10 Jahre andauernde, ununterbrochene Aufenthalt in Österreich. Ein weiterer Grund dürften die im EU-Vergleich sehr hohen Kosten einer Einbürgerung sein: über 1.500 € "kostet" die Staatsbürgerschaft in Österreich nach einer Studie aus dem Jahr 2005. In manch anderen Ländern wie Frankreich oder Belgien sind sie gebührenfrei. Die wesentlichste Differenz bleibt aber die Vergabe nach dem "Abstammungsrecht", dem Ius sanguinis. Das bedeutet, dass Kindern, die in Österreich geboren werden nicht automatisch die österreichische Staatsangehörigkeit, sondern die ihrer Eltern gegeben wird. Das Ius sanguinis stammt noch aus einer Zeit, in der Deutsch-Nationalismus und "Rassenlehre" bestimmende politische Kategorien waren.

 

 

 

 

Südtirol: Rassismus im Social Web
Anzeige wegen Verhetzung nach einem Online-Aufruf zum "Ausländer erschießen"

Nach einem Bericht in der "Neue Südtiroler Zeitung" vom 9. März 2009 hat sich auf Facebook eine Gruppe mit dem Namen "Einwanderungsstopp für Südtirol" gegründet. Mehr als 1.700 Menschen traten dieser Gruppe bei und kommentierten diese, geschützt durch die Anonymität des virtuellen Raumes, mit neonazistischem und rassistischem Gedankengut. Eine Protestgruppe hat sich auch schon gebildet. Auch eine Anzeige wegen Verhetzung ist anhängig. Besorgniserregend ist nicht nur das rasante Anwachsen der SympathisantInnen in dieser menschenverachtenden Facebook-Gruppe, sondern auch die in den Texten artikulierten Analogien zum industriellen Massenmord an Juden und Jüdinnen, Roma und Sinti, Homosexuellen, politischen Gefangenen und anderen Gruppen in der Zeit des Nationalsozialismus.

 

 

 

 
Wo sind die MigrantInnen?

Ein Kommentar zu den Gemeinderatswahlen 2010

von Stephan Blassnig

Nach den BürgermeisterInnen- und Gemeinderatswahlen 2010 stellt sich die Frage: Wo sind die Menschen mit Migrationshintergrund? In einigen Gemeinden wie z.B. Kufstein oder Fulpmes gab es eigene migrantische Listen, in anderen Gemeinden wie etwa Landeck, Jenbach oder Schwaz waren TirolerInnen mit Migrationshintergrund auf wählbaren Stellen bei etablierten Parteien zu finden. In vielen Fällen waren es Grüne Listen. In Telfs konnte auf der VP-Bürgermeisterliste ein Mann mit türkischem Migrationshintergrund mithilfe von über 400 Vorzugsstimmen in den Gemeinderat einziehen. Trotzdem gingen nur wenige der knapp 3.700 Gemeinderatsmandate an Menschen mit Migrationshintergrund. Doch nicht nur in Bezug auf dem Kriterium "Herkunft" herrscht noch eine Diskrepanz zwischen realem Bevölkerungsanteil und politischer Repräsentation: In Zukunft werden in den 279 Tiroler Gemeinden vier Bürgermeisterinnen regieren. Das ist doch nicht die Hälfte, oder?   

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen



 


IVB-Kampagne: Migrationsgesellschaft "relaxt" ins Bild gesetzt

ivb_werbekampagne_small                                                                                  Ganz und gar nicht stereotyp stellen die Innsbrucker Verkehrsbetriebe IVB in ihrem neuen Liniennetzplan 2010 die Migrationsgesellschaft dar. Entspannt und mit viel Gespür für die gelebte soziale und ethnische Vielfalt in der Stadt vermittelt das Werbesujet ein Bild, das mittlerweile zum Alltag gehört und so gar nicht in die immer gleiche Darstellung von Migrantinnen und Migranten in den Medien passt.

 

 


Publikationen zum Nachlesen
 

1. Umsetzungsprogramm des Tiroler Integrationsleitbildes

Vier Jahre nach der offiziellen Präsentation des Tiroler Integrationskonzepts "Integration MIT Zugewanderten" liegt jetzt ein Umsetzungsbericht vor. Darin werden die bisherigen Aktivitäten nach einzelnen Themenbereichen wie Interkulturalität im Bildungsbereich, erstsprachlicher Unterricht an Schulen für Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache, Jugendliche MigrantInnen am Arbeitsmarkt, Gesundheitsförderung und -prävention, Förderung von Frauenprojekten, Anti-Diskriminierungsmaßnahmen uvm. aufgelistet. Der detaillierte Bericht findet sich hier.
 

2. "Ausländerkriminalität" in Tirol

Ein Ergebnis des Tiroler Integrationskonzepts sind die regelmäßigen Treffen des Tiroler Integrationsbeirats. Der Integrationsbeirat ist beim Amt der Tiroler Landesregierung dafür zuständig, die Landesregierung in Angelegenheiten der Integration von MigrantInnen zu beraten. Die MitgliederInnen des Integrationsbeirates informieren einander über geplante und getroffene Maßnahmen in Angelegenheiten der Integration von MigrantInnen. In der 16. Sitzung dieses Gremiums lag der Schwerpunkt beim kontroversen Thema "Ausländerkriminalität". Drei ExpertInnen referierten zu diesem Thema und stellten mitunter die Frage, warum immer von "Ausländerkriminalität" aber nie von "Inländer"- oder "Männerkriminalität" die Rede ist. Außerdem interessant: ein Drittel der in Tirol angezeigten Strafdelikte von "AusländerInnen" gehen auf TouristInnen zurück. Die Beiträge dieser Sitzung sind im Downloadbereich der IMZ-Homepage oder auf der Homepage des Integrationsreferates des Landes Tirol zu finden.


3. Neue kommentierte Statistiken auf der IMZ-Homepage

Eine Kernaufgabe des IMZ - Informations- und Monitoringzentrums für Migration und Integration in Tirol ist die Bereitstellung und Aufbereitung statistischer Daten zu Migration in Tirol.
Mittlerweile sind wieder zwölf neue Power-Point-Präsentationen (kommentiert und unkommentiert) zu den Bereichen Bevölkerungsentwicklung in Tirol seit 1961, Einbürgerungen, Alters- und Geschlechterproportionen der zugewanderten Bevölkerung sowie die Darstellung der Migrationsgesellschaft in den drei Bezirken Reutte, Landeck und Kufstein auf der IMZ-Homepage abrufbar.
Für weitere Informationen oder Detail-Anfragen senden Sie einfach eine Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.



 

 

Zum Abschluss

Im letzten Newsletter berichteten wir über die erste türkisch-stämmige Tagesmutter im Sozialsprengel Kitzbühel. Auch der Verein "Frauen im Brennpunkt" in Innsbruck beschäftigt bereits seit 2007 mit Hediye Köklü eine Tagesmutter mit Migrationshintergrund, die Kinder mit und ohne Migrationshintergrund betreut.

Wenn Sie ihr Integrationsprojekt oder eine Initiative im IMZ-Newsletter vorstellen wollen, schreiben Sie bitte an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Vorschläge!

 

 

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