imz netz

logo4c

 

Landeslogo 4c

 

Das IMZ ist ein gemeinsames
Projekt von Land Tirol - Abt.
Gesellschaft und Arbeit -
Integration
und ZeMiT.

 IMZ-Newsletter #24
Dezember 2014

 

 

 

Diesmal mit folgenden Themen:

 

 

 

 

 

 

  Logo Verein fuer Obdachlose

 

Logo dowas SozialberatungLogo Schuldenberatung

 

logo ZeMiT

 

Doch keine Kürzungen für Beratungseinrichtungen in Tirol


Abbildung: Logos der vier Beratungseinrichtungen. v.o:
Verein für Obdachlose, dowas Sozialberatung, Schuldenberatung
Tirol, ZeMiT - Zentrum für MigrantInnen in Tirol

 

 

 

 

 

 

Ende Oktober 2014 sah es für die Innsbrucker Beratungseinrichtungen DOWAS-Sozialberatung, Schuldnerberatung, Verein für Obdachlose so aus, dass sie ihre AMS Subvention im Jahr 2015 zur Gänze verlieren, das ZeMiT hatte mit einer deutlichen Budgetkürzung zu rechnen. Die Folgen wären fatal gewesen, vor allem für jene, die bei den Vereinen seit Jahrzehnten Rat und Hilfe finden.

 

Ende Oktober gab das Arbeitsmarktservice Tirol (AMS) Einsparungen in der Höhe von 6 Millionen Euro bekannt. Der Landesgeschäftsführer des AMS Tirol Anton Kern informierte die Geschäftsführer/innen von Schuldnerberatung, Verein für Obdachlose, Dowas und ZeMiT Ende Oktober in einem persönlichen Gespräch. Insgesamt ging es um eine Subventionshöhe von € 550.000. Für das ZeMiT hätte die Kürzung des Budgets um 30 Prozent Kündigungen bzw. gravierende Stundenreduktionen beim Personal nach sich gezogen. Statt der jährlich 3.300 Personen hätten 2015 nur noch 2000 Menschen Hilfe gefunden.

Die betroffenen Vereine reagierten auf je eigene Art und Weise, suchten die Öffentlichkeit, verhandelten, traten auch gemeinsam auf: Der Sozialpolitischen Arbeitskreis (SPAK), in dem zahlreiche wichtige soziale Vereine Tirols organisiert sind, informierte in einer Protestnote Politik und Medien. Die Medienresonanz war hoch, die Kritik an den Kürzungen, die vor allem sozial Schwache treffen würde, war nicht zu überlesen. Das Land wurde aufgefordert einzuspringen und zu handeln. Unterstützt wurden die betroffenen Vereine von Studierenden der Sozialen Arbeit am MCI, die gemeinsam mit dem ÖGB am 8. November einen Protestmarsch gegen die Einsparungen mit rund 250 TeilnehmerInnen organisierten. Es gab auch zahlreiche Unterstützungsadressen von Einzelpersonen, die vehement die Absicherung der Vereine forderten.

Für alle positiv überraschend teilte Landeshauptmann Platter mit Schreiben vom 13. November dem ZeMiT und den anderen Beratungseinrichtungen mit, dass nach kollegialer Einigung mit Bundesminister Hundstorfer im

„Jahr 2015 die angedachten Kürzungsbeträge gemeinsam in gleicher Höhe [aufgebracht werden]. Weiters wurde vereinbart, dass unsere Expertinnen und Experten das Jahr 2015 als Übergangsjahr nutzen werden, um für das Jahr 2016 ein neues Finanzierungsmodell bestmöglich unter Berücksichtigung von ESF-Mitteln zu erarbeiten. Damit sollte die Grundlage und Kontinuität für die wichtige Arbeit Ihrer Einrichtung sichergestellt sein und ich freue mich Ihnen diese Einigung persönlich mitteilen zu können. Ich darf mich bei dieser Gelegenheit bei Ihnen und Ihren MitarbeiterInnen und Mitarbeitern für die geleistete wertvolle Arbeit bedanken und auch alles Gute für die Zukunft wünschen!“

Erleichtert wird dieser Schritt dem Land durch Übernahme von EU-Förderungen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz in Höhe von 1,5 Millionen ab 2015, die allerdings in gleicher Höhe aus Landesmitteln gegenfinanziert werden müssen.

Insgesamt also eine erfreuliche Wende, dennoch muss auf die sich verschlechternden Rahmenbedingungen für sozial benachteiligte Personen hingewiesen werden, die auch gravierende Folgen für soziale Vereine haben können: „Es droht aktuell eine Rezession und die Weltwirtschaftskrise hat sich weiter vertieft. Die Kluft zwischen Reich und Arm wird zunehmen und der Bedarf an Hilfe steigen. Zugleich werden die Budgets von Bund, Land und Gemeinden verstärkt unter Druck geraten. Ob dies mittelfristig zu Budgetkürzungen im Sozialbereich führen wird, hängt stark von den politischen Kräfteverhältnissen in Staat und Zivilgesellschaft ab“, stellt der Geschäftsführer des ZeMiT Gerhard Hetfleisch fest.

 

 

 


 

 

 

 erinnerungskulturen

Rückblick auf das Projekt Erinnerungskulturen 2014

 

Foto: ZeMiT

 

Das Projekt Erinnerungskulturen geht für heuer in die Schlussphase. Neben Erzählcafés und Stadtspaziergängen erschien Anfang Dezember 2014 auch ein Bericht in der Zeitschrift "Tiroler Chronist" mit dem Schwerpunkt Migration in Tirol im 20. Jahrhundert. Hier können Sie die Aktivitäten und Veranstaltungen im Herbst 2014 nachlesen. Im kommenden Jahr wird das Projekt fortgesetzt.

 


  Tiroler Chronist 133
 

 

 


Tiroler Chronist zum Thema Arbeitsmigration erschienen!

 

Abbildung: Tiroler Bildungsforum

 


Die Zeitschrift "Tiroler Chronist", herausgegeben vom Tiroler Bildungsforum, widmet sich im Dezember 2014 (Ausgabe 133) erstmals gänzlich dem Thema Migration in Tirol im 20. Jahrhundert. In vielfältigen Beiträgen erläutern WissenschaftlerInnen, ChronistInnen, PolitikerInnen und PraktikerInnen ihren Zugang, ihre Erkenntnisse über und ihre Erfahrungen mit der Geschichte der Migration in Tirol. Die Zeitschrift erreicht über 200 Gemeinden in Nord-, Ost-, und Südtirol und richtet sich primär an Chronistinnen und Chronisten, die die Geschichte ihres Ortes dokumentieren. 

Im Zentrum des Hefts steht das Projekt Erinnerungskulturen. Mehrere Beiträge widmen sich den Erfahrungen im Projekt und berichten über geschriebene und erzählte Geschichte in Innsbruck, Jenbach und Fulpmes. Dirk Rupnow setzt sich zu Beginn des Heftes mit aktuellen Fragestellungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit Geschichte, Gedächtnis und Migration auseinander. Gerhard Hetfleisch setzt in seinem Beitrag den Rahmen für die Geschichte der Migration Tirols in der Zweiten Republik. Lukas Morscher, Christoph Haidacher, Wolfgang Meighörner und Angelika Schafferer wagen einen Blick in ihre eigenen Institutionen – Stadtarchiv, Landesarchiv und Landesmuseum – und fragen sich, welche Rolle der Migration dort zukommt. Beiträge aus Telfs, Hall, Mötz, Vorarlberg und Südtirol zeigen die Vielfältigkeit und Brisanz des Themas Migration. Diese und weitere Beiträge sind in Kürze zu lesen. Sie können ein Exemplar des Tiroler Chronist im ZeMiT anfordern: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. 

Ausschnitte der Artikel werden ebenfalls in Kürze auf der IMZ-Homepage als PDF veröffentlicht. In der Sonntags-Ausgabe der Tiroler Tageszeitung vom 7. Dezember wurde über die neue Ausgabe des Tiroler Chronisten berichtet:
pdfTT-Bericht "Chronisten legen Fokus auf Arbeitsmigration"

  

Gruppe2 Waltherpark Hintergrund St.Nikolaus  

 

 


   Stadtspaziergang „Auf den Spuren der Migration in St. Nikolaus“

 

   Foto: ZeMiT

 

Im Rahmen der ersten Innsbrucker "Woche der Vielfalt" im September 2014 fand in Kooperation von ZeMiT, Per Pedes und der Integrationsstelle der Stadt Innsbruck ein Stadtspaziergang durch einen der ältesten Stadtteile Innsbrucks statt. In St. Nikolaus, umgangssprachlich als „Koatlackn“ bekannt, fanden viele MigrantInnen in den 1960ern und den darauf folgenden Jahrzehnten günstigen Wohnraum, Geschäftsflächen und Raum für die Gründung von Vereinen. Auch aufgrund aktueller Entwicklungen – viele der alten Sub-Standard Wohnungen und Hinterhöfe werden durch hochpreisige Neubauten ersetzt – eignet sich der Stadtteil gut, um gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte auf die Spur zu kommen. 

Auf die Spuren der Migration begaben sich beim Stadtspaziergang auch viele (ehemalige) BewohnerInnen von St. Nikolaus, die die Ausführungen der Führerinnen durch persönliche Erlebnisse und Berichte ergänzten. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde der Stadtspaziergang ein zweites Mal angeboten. Eine Fortsetzung der Stadtspaziergänge für 2015 ist geplant.

  

teilnehmerinnen erzaehlcafe jenbach  


   Erzählcafés vermitteln zwischen Kulturen und Generationen

 

   Foto: ZeMiT

 


Am Projekt Erinnerungskulturen nahmen dieses Jahr über 60 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen teil, die mit ihrer persönlichen Lebensgeschichte einen Beitrag dazu leisteten, einen Teil der (Migrations-)Geschichte Tirols zu erzählen und festzuhalten. Die vielen unterschiedlichen Perspektiven – Frauen und Männer der ersten Einwanderergeneration, LehrerInnen, GemeinderätInnen, Betriebsräte, leitende Angestellte, ArbeiterInnen, Kinder von ArbeitsmigrantInnen – wurden in Erzählcafes in Jenbach und Innsbruck zusammengebracht. In Jenbach fand am 7.November ein Erzählcafe statt, an dem rund 50 Personen aus dem Ort teilnahmen. In Innsbruck fand am 14.November ein Erzählcafe in Kooperation mit dem Adolf-Pichlerplatz Gymnasium statt, wo ZeitzeugInnen in lebendigen Berichten den Bogen von den Ungarnflüchtlingen, der ersten österreichsichen Anwerbestelle in Madrid, bis hin zur Anwerbung von MigrantInnen aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien spannten. 

In den Erzählcafes wurden nicht nur wertvolle Informationen vermittelt, sondern auch persönliche Begegnungen ermöglicht. Im Jänner 2015 wird ein weiteres Erzählcafe in Fulpmes stattfinden. Den Termin finden Sie in Kürze auf der ZeMiT-Homepage.

Das Projekt Erinnerungskulturen gestaltet auch einen Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung "Geschlechterverhältnisse der Migrationsgesellschaften. Repräsentationen - Kritik - Differenz", die von 11. bis 13. Dezember in Innsbruck stattfinden wird. Das Programm und weitere Details finden Sie hier.

 

 

erinnerungskulturen 3

 

 

 

 

 

 

   

  I-enquete

 

 

 5. Tiroler Integrationsenquete zum Nachhören



 

Die 5. Tiroler Integrationsenquete stand heuer am 30. Oktober unter dem Titel "erinnern - verstehen - anerkennen. Migration und Geschichte", das in Kooperation mit dem Projekt Erinnerungskulturen durchgeführt wurde. Die Enquete stieß auf großes öffentliches Interesse. Medial wurde die Veranstaltung von Radio Freirad begleitet und kann online nachgehört werden!

 

Im ersten Teil reflektierte die Literatin Seher Çakir über die Bedeutung von Migrationsgeschichte. Anschließend gab der deutsche Historiker und Migrationsforscher Klaus Bade einen unterhaltsamen und umfassenden Überblick über die vielfältigen Migrationsbewegungen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. (Audio Teil 1 - Teil 3)
Im zweiten Teil diskutierten die Leiter von Stadt-, Landesarchiv und Landesmuseum gemeinsam mit Bernhard Mertelseder (zuständig für das Chronikwesen in Tirol) und Christina Hollomey-Gasser (Projektleitung Erinnerungskulturen) die Fragen, welchen Stellenwert Migration bisher in der Tiroler Geschichtsschreibung bzw. den betreffenenden Institutionen spielt und in Zukunft spielen könnte.
Im dritten Teil fand ein Austausch persönlicher Erfahrungen und Zeitzeugnisse zwischen den TeilnehmerInnen statt. Geschichten über das Ankommen, interkulturelle Begegnungen, Schwierigkeiten und Ausgrenzungen, sowie über soziales und zivilgesellschaftliches Engagement von und für MigrantInnen wurden gemeinsam erinnert.

Die Audiodokumentation der Veranstaltung findet sich im online-Archiv der freien Radios in Österreich zum Nachhören.

 

 


 

 

Koran Planet Wissen

 

 

Stellungnahme zur Änderung des Islamgesetz

 
Foto: SWR planet wissen



 

Die von der Regierung geplante Änderung des Islamgesetzes aus dem Jahr 1912 ruft nicht nur unter religiösen Einrichtungen Kritik hervor. Bis Ende November 2014 wurden 160 Stellungnahmen zum Gesetzesentwurf verfasst. Am 10. Dezember wurde es im Ministerrat beschlossen.

 

Der Klagsverband zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern fordert in seiner Stellungnahme "ein modernes Gesetz, das Gleichstellung und Partizipation in den Vordergrund stellt anstatt Vorurteile zu verstärken." Konkret sieht der Klagsverband eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes dadurch an, dass im neuen Islamgesetz die "Ordnung innerer Angelegenheiten nicht im Widerspruch zu gesetzlichen Regelungen stehen dürfe." Der Vorrang von staatlichen (säkularen) Recht gegenüber Kirchenrecht sei aber selbstverständlich und findet sich auch nicht im Protestanten- und Israeliten-Gesetz wieder.
Die Forderung, dass finanzielle Mittel für die islamische Religionsgemeinschaft ausschließlich im Inland aufgebracht werden dürfe, widerspreche ebenfalls dem Gleichheitsgrundsatz. Im Falle der römisch-katholischen Kirche wäre diese Forderung auch nicht durchsetzbar. Das ZeMiT schließt sich der Kritik des Klagsverbandes an und fordert eine Streichung jener Punkte, die dem Gleichheitsgrundsatz widersprechen.

 

  

  

 

 

                       

Ausschreibungen

 

 

  • Preise

 

Innsbrucker "Preis der Vielfalt" an FC Sans Papier

Am Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember) wurde dem Fußballverein FC Sans Papier Innsbruck der "Preis der Vielfalt" verliehen. Damit würdigte die Stadt Innsbruck die Bemühungen des ersten Fußball-Klubs von Flüchtlingen. Der Verein, der im Wiltener Beselpark seine Heimspiele austrägt, überwintert in der 2. Klasse Mitte auf Rang 10 (von 13 Teams). 

Weitere Informationen

 

Ausschreibung Concordia Publizistik Preise 2014

Der Presseclub Concordia schreibt wieder die renommierten Concordia Publizistik Preise für hervorragende publizistische Leistungen in den Bereichen Menschenrechte, Demokratie sowie Presse- und Informationsfreiheit aus. Die Preise 2014 werden in zwei Kategorien vergeben, die jeweils mit 4.000 Euro dotiert sind. Für den Concordia-Preis können publizierte Arbeiten sowohl aus dem Printbereich als auch aus dem Bereich der elektronischen Medien (Online, Rundfunk, Fernsehen) eingereicht werden. Bewertet werden Arbeiten, die im Jahre 2014 veröffentlicht wurden. Einsendeschluss ist der 31. Jänner 2015.

Weitere Informationen

 

  • Projekte, Tagungen, Konferenzen

 

Call for Papers  „Migration und Gender/Migration and Gender“ in Luxemburg (Juni 2015)

Gender ist neben race und class eine gesellschaftlich relevante und ungleichheitsstrukturierende Dif-ferenzlinie, die auch im Kontext von Migration von zentraler Bedeutung ist. In den öffentlichen und politischen Debatten erscheint Migration in erster Linie als ein Phänomen, welches mit der Wanderung von Arbeitskräften sowie Flucht- oder Armutswanderungen verbunden wird. Im Rahmen der Konferenz soll das Verhältnis von Migration und Gender in interdisziplinärer und inter-nationaler Perspektive und in unterschiedlichen Kontexten analysiert und diskutiert werden.

Weitere Informationen

 

 

 


                 
 

Rezensionen

 


     Cover Krieg und Revolution in Syrisch-Kurdistan  
 

   Rezension
   "Krieg und Revolution in Syrisch-  Kurdistan.          Analysen und Stimmen aus Rojava "







   Bildumschlag: mandelbaum Verlag

 

 

HerausgeberInnen/ AutorInnen: Thomas Schmidinger

mandelbaum verlag, Wien 2014.

ISBN 978-3-85476-636-0

 

 „In Amûdê (Kanton Cizîrê, östlichster Teil von Rojava/Syrisch-Kurdistan, Anm.) gibt es mittlerweile eine von einem lokalen Verein errichtete Gedenkstätte für 39 BürgerInnen der Stadt, die am 6. September 2012 bei einem Fluchtversuch nach Europa auf einen seeuntüchtigen Kahn ertrunken sind. Ganze Familien mit ihren Kindern wurden ausgelöscht. Hier, weit vor den Toren Europas, wird den Opfern der Festung Europa gedacht.“ (Thomas Schmidinger, Seite 137)

Die täglichen Bilder aus Kobanê (arabisch ʿAyn al-ʿArab), der Grenzstadt zwischen Türkei und Syrien, haben auch die Anliegen der kurdischen Bevölkerung nach politischer und kultureller Selbstbestimmung wieder an die Weltöffentlichkeit gebracht. Die beeindruckende Verteidigung der Stadt durch die Volksverteidigungseinheiten (YPG/YPJ, Frauenverteidigungseinheiten) gegenüber den hochgerüsteten jihadistischen Terrormilizen des „Islamischen Staat“ (IS) lässt nachfragen, welche politisch-ideologische Vorstellungen die Kämpfer_innen und Unterstützer_innen der mehrheitlich kurdischen Selbstverwaltung im Norden Syriens (Rojava) verfolgen. Thomas Schmidingers aktuelles Buch versucht sich auf mehreren Ebenen diesen Themenkomplex anzunähern: historisch, ethnographisch, politisch und durch Interviews mit Akteur_innen der syrisch-kurdischen Bewegung. Er legt damit eine der ersten deutschsprachigen Analysen im aktuellen transnationalen Konflikt vor.

 

pdfLangversion der Rezension

 

 

 cover rassis-mus nein danke ich bin satt  

 

 

 

Rezension
"Rassis-Mus? Nein danke, ich bin satt "

   

 

 

 

Bildumschlag: Aurora Buchverlag

 

 

 

HerausgeberInnen/ AutorInnen: Farah Melter

Aurora Buchverlag, 2. Auflage, Berlin 2012.

ISBN 978-3-939610-62-5

 

"Ich komme aus dem Iran. Dies ist nicht Irak und kein arabisches Land. Ich kann leider nicht erzählen, wie man in einer 15-Millionen-Stadt wie Teheran mit einem Kamel zur Arbeit kommen kann. Meine Möbel habe ich alle bei IKEA gekauft und Sie werden in meiner Wohnung keine Spur von orientalischem Leben finden. Vielleicht kaufe ich irgendwann ein paar orientalische Möbel, wenn ich genug Geld habe. Seitdem ich in Deutschland bin, finde ich orientalische Sachen sehr interessant. Vielleicht, weil ich hier viel ferngesehen habe." (Farah Melter, Seiten 9-10)

Farah Melters sehr kurzweiliges und in einfacher, verständlicher Sprache geschriebenes Buch entkleidet auf wunderbar-komische Art und Weise die alltäglichen rassistischen, sexistischen und diskriminierenden Strukturen und Handlungsweisen in Deutschland (und nicht nur dort). Wie dem und der LeserIn schon am Eingangszitat gezeigt wird, entzieht sich die Autorin auch der "positiv" formulierten Form des Rassismus, namentlich des Exotismus, durch eine geschickte Dekonstruktion der eurozentrische Vorstellungen über den Orient. Auf 118 Seiten erzählt die Autorin Anekdoten und persönliche Erfahrungen. Die Kurztexte sind sowohl im Schul- oder Universitätsunterricht als auch für themenferne Menschen eine schnelle Einführung in diskriminierende Praxen der Ausgrenzung bestimmter Personengruppen.

 

pdfLangversion der Rezension

 

 

 

Neuzugänge der BIM - Bibliothek für Integration und Migration in Tirol

In den vergangenen Monaten hat die IMZ-Bibliothek wieder Zuwachs bekommen. 14 neue Bücher, Broschüren, Zeitschriften und sonstige Literatur wurden zwischen Oktober und Dezember 2014 in die Bibliothek BIM aufgenommen. Die Bücher können an den drei Standorten in Innsbruck bis zu 3 Monate kostenlos ausgeliehen werden.

Hier finden Sie eine Übersicht über die Neuzugänge in der Bibliothek: pdfNeuzugänge

Online-Katalog der IMZ Bibliothek: http://www.imz-tirol.webopac.at/search


Diese und weitere Bücher zum Thema Integration können Sie kostenlos für bis zu 3 Monate in der Bibliothek des IMZ ausleihen!

 

 

  

 


                 
 

   

 

termine

 

 

 

 

 

 

 

 

                   

 

 

Ankündigungen

 

 

 

 

 

 

2015

 

  • 9. Jänner 2015, Innsbruck
    Film- und Diskussionabend zu Abschiebungen und Widerstand
    Weitere Informationen

  • 14. Jänner 2015, Innsbruck
    Vortrag und Diskussion: Iranisch? Türkisch? Arabisch?
    National-kulturelle Besitzansprüche in Asiens Geschichte und Gegenwart, Vortrag mit Diskussion
    Weitere Informationen

  • 6. Februar 2015, Innsbruck
    3. Roma-Ball. Benefizveranstaltung für´s Waldhüttl
    Weitere Informationen

  • 11./12. März 2015, Götzis
    Seminar "Vielfalt und Differenz im Alter - Beratung, Betreuung und Pflege im Kontext von Migration"
    Weitere Informationen

  • 12. März 2015, Krems
    Symposium Migration und Abhängigkeit - Suchtprävention in einer heterogenen Gesellschaft
    Weitere Informationen

 

 

 

 

 


                      Rechts gegen Rechts BananenstandVideowegweiser Plattform Rechtsberatung

   Linktipps


   Foto li.: Plattform Rechtsberatung  
   Foto re.: Rechts gegen Rechts

 

  • Im Oktober 2014 präsentierte die Plattform Rechtsberatung ihren aktualisierten Videowegweiser durch das österreichische Asylverfahren.
    Durch die umfassende Verwaltungsreform erforderte es eine Überarbeitung der bisherigen Versionen. In acht Sprachen (Deutsch, Englisch, Russisch, Soomaali, Französisch, Arabisch, Pashtu, Dari) bietet das in acht Kapitel unterteilte Video einen ersten strukturierten Überblick über das österreichische Fremdenrecht und Hinweise zu Beratungseinrichtungen in ganz Österreich. Der Videowegweiser dient als Informationstool sowohl für Flüchtlinge selbst, als auch für BeraterInnen sowie für StudentInnen & SchülerInnen als Lehrmaterial.

  • Im oberfränkischen Wunsiedel (Bayern) haben die BewohnerInnen den jährlichen "Trauermarsch" von Neonazis in den "unfreiwilligsten Spendenlauf Deutschlands" umgewandelt. Unter dem Motto "Rechts gegen Rechts" wurden entlang der Laufstrecke satirische Banner mit Slogans wie "National und freigiebig" oder "Spenden marsch" aufgehängt. Für jeden Meter, den ein Neonazi zurücklegte, gingen 10 Euro an das Aussteigerprogramm Exit-Deutschland. Die "Läufer" selbst erfuhren davon allerdings erst auf der Strecke. "Damit auch der untrainierte Neofaschist im Spendenschritt über die Ziellinie kommt" und möglichst viel Geld in die Exit-Kasse spült, wurde sogar für Verpflegung gesorgt.

 

 

 

 

zemit_land Das IMZ ist ein gemeinsames Projekt von Land Tirol /JUFF- Fachbereich Integration und ZeMiT.

 

  

Weiterempfehlen: