IMZ-Newsletter #57 September 2023
- Die Krise der Vollbeschäftigung
In der Sozialen Arbeit macht sich anlässlich massiver Kürzungen Verunsicherung breit
Editorial, Andrea Possenig-Moser
- Kürzungen bei arbeitsmarktpolitischen Einrichtungen sind kurzsichtig und teuer
Presseaussendung des SPAK (Sozialpolitischer Arbeitskreis Tirol) anlässlich der Kürzungen im Sozialbereich - Was heißt hier SYSTEMRELEVANT?
Die "Systemrelevanz" entscheidet mitunter über die Weiterführung oder das Aus von Einrichtungen. Annäherung an einen Begriff. - Petition WEITERführen statt WEGwerfen
Der Verein WAMS startete eine Petition für den Erhalt der Radlwerkstatt Konrad und den WAMS Laden Hall - Wo ein Wille, da ein Weg, endlich!
Maßnahmen zur Erleichterung des Zugangs zur Pflege für ausländische Arbeitskräfte sind im Juli spät, aber endlich in Kraft getreten
- Blick ins DAM - Dokumentationsarchiv Migration Tirol
Interkulturalität und Mehrsprachigkeit als Unterrichtsprinzip: Wie alles begann. Jetzt im DAM - ARATirol: Großes Interview in der aktuellen Ausgabe der Tirolerin
- Kindersommer und Lernnachmittag bei Frauen aus allen Ländern
- z6 friendz & Raumvermietung
- Freirad streckt die Fühler aus: Einladung zur Vernetzung
- Grenzklang: Mozarteum lädt zum Singen ein
Zum Nachlesen...
- Leseempfehlung aus unserer Bibliothek: Black Voices: War das jetzt rassistisch?
- Zahlen und Daten zu Migration und Integration: Aktuelle Veröffentlichungen der Statistik Austria
und wie immer...
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Die Krise der Vollbeschäftigung
In der Sozialen Arbeit macht sich anlässlich massiver Kürzungen Verunsicherung breit
Andrea Possenig-Moser
Mit einer Arbeitslosenquote von 2,8% dürfen das Land Tirol und das AMS-Tirol im August 2023 eine Erfolgsmeldung für den Tiroler Arbeitsmarkt verlautbaren: Vollbeschäftigung ist greifbar und der damit einhergehende Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften äußert sich in einem erschöpften Stöhnen, das mittlerweile durch fast alle Branchen zu vernehmen ist. Doch in einer Branche geht die berechtigte Angst vor Jobverlust um: Der Sozialen Arbeit drohen grobe Einschnitte. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bankenrettung von 2009 oder die Corona-Subventionen für zahlreiche Wirtschafts- und Tourismusbetriebe für die Rettung sozialer Einrichtungen Modell stehen, scheint überschaubar.
Soziale Arbeit wird in unterschiedlichen Bereichen geleistet: von der Wohnungslosenhilfe, Jugendarbeit, Unterstützung für Migrant:innen, Frauen und Männer in Krisensituationen, Menschen mit Behinderung, oder Menschen mit psychischen Belastungen. Einen beachtlichen Anteil machen auch Beratungs-, Betreuungs-, und Schulungsangebote aus, die Menschen auf dem Weg in eine existenzsichernde Erwerbsarbeit unterstützen. Soziale Einrichtungen werden entsprechend ihrer Aufgaben von unterschiedlichen Fördergebern finanziert: Dem Land Tirol, dem AMS-Tirol oder Einrichtungen auf Bundesebene. Bereits im Juni 2023 wurde bekannt, dass das AMS-Tirol bis zu 50% der Fördergelder auf Grund bundesweiter Kürzungen streichen wird. Auch von Seiten des Landes sickerte bereits durch, dass im Zuge des Sparbudgets 2024 auch und vor allem soziale Einrichtungen mit Kürzungen rechnen müssen.
Trifft es mich?
Seit die Kürzungen im Raum stehen, sind Geschäftsführungen vieler Sozialeinrichtungen im Dauereinsatz und kämpfen um den Erhalt der Angebote und Leistungen für Menschen in Tirol und um den der Einrichtungen und Arbeitsplätze. Unermüdlich überzeugen sie von der Bedeutung der verschiedenen Angebote für marginalisierte Gruppen und sind mehr als bereit, das Leistungsspektrum dem aktuellen Bedarf anzupassen. Die Mitarbeiter:innen in den Einrichtungen sind das Leben im Prekariat durchaus gewohnt: Ein Großteil der Stellen finanziert sich aus Projekten, deren Weiterfinanzierung regelmäßig zur Diskussion steht. Dennoch: 2023 ist die Stimmung deutlich angespannter, manche Einrichtungen haben bereits Schließungen angekündigt, die Gesellschaft verliert wichtige Angebote für marginalisierte Gruppen, Mitarbeiter:innen verlieren ihre Anstellung oder müssen mit deutlichen Einbußen rechnen.
Man darf auch mal an sich denken: Neben wichtigen Angeboten für die Gesellschaften verlieren durch die Kürzungen auch Menschen ihre Arbeitsplätze in der Sozialen Arbeit.
Innerhalb der sozialen Szene gibt es keinen Zweifel über den Bedarf und die Sinnhaftigkeit der geleisteten Arbeit. Wer täglich mit den Herausforderungen und Nöten marginalisierter Gruppen konfrontiert ist, wer in Zeiten massiver Teuerung miterlebt, dass Armut und existenzielle Sorgen ständig zunehmen, zweifelt nicht an der Bedeutung von Umverteilung und Unterstützung.
Wenn diese Erfahrung fehlt, können jedoch auch wirtschaftliche Überlegungen ausreichen, um an der Sinnhaftigkeit der Kürzungen zu zweifeln: Der Aufbau entsprechender Einrichtungen zu tragenden Sozialdienstleisterinnen passiert nicht von heute auf morgen. Wissen und Erfahrung wachsen jährlich an. Werden entsprechende Angebote bei kurzzeitig positiven Arbeitsmarktzahlen einfach abgedreht, können sie nicht nach Belieben wieder reaktiviert werden. Viel umsichtiger wäre eine Flexibilisierung und Anpassung der Angebote: So könnten Transitarbeitsplätze, die bislang nur für Langzeitarbeitslose zugänglich waren, ein sehr wertvolles Angebot für Wiedereinsteigerinnen, Geflüchtete oder Jugendliche sein. Beratungsleistungen könnten einen Schwerpunkt darauf setzen, den Zugang zu Mangelberufen usw. zu erleichtern. Eine Flexibilisierung der Angebote wäre deutlich sinnvoller, als drastische Kürzungen und Schließungen. Bislang scheitert sie an der Starrheit von Fördersystemen. Eine gemeinsame Strategie auf Seiten der Fördergeber:innen wäre die notwendige Voraussetzung, um Angebote an den aktuellen Bedarf anzupassen und somit Arbeitsplätze in der Sozialen Arbeit nicht nur zu halten und durch die Krise zu tragen (wie etwa im Zuge von Coronaförderungen für Wirtschaft und Tourismus und Bankenrettung), sondern auch sinnvoll und mit Blick in die Zukunft zu nützen. Die Einrichtungsstrukturen und die Arbeitsplätze in der Sozialen Arbeit sollten aus sozialen und wirtschaftlichen Überlegungen unbedingt erhalten bleiben.
Sozialpolitischer Arbeitskreis: Massive Kürzungen bei arbeitsmarktpolitischen Einrichtungen sind kurzsichtig und teuer
Aufschrei aufgrund massiver Kürzungen bei arbeitsmarktpolitischen Einrichtungen! Beratung, Betreuung und Arbeitsplätze für Unterstützungsbedürftige dürfen nicht wegrationalisiert werden!
Der SPAK Tirol nimmt mit Bestürzung und Sorge zur Kenntnis, dass aktuell Einrichtungen, die im arbeitsmarktpolitischen Feld tätig sind, durch massive Kürzungen der AMS Fördermittel ihre Angebote massiv einschränken müssen. Beratungs- und Betreuungseinrichtungen haben die Vorgabe von 50%igen Kürzungen, Sozialökonomische Betriebe wie der WAMS Secondhand Laden Hall und die Radwerkstatt Conrad stehen vor der Schließung. Allesamt wichtige
Kooperationspartner:innen der Einrichtungen des SPAK in der Unterstützung und Begleitung von hilfesuchenden Menschen. Aufgrund der derzeit gemäß Statistik niedrigen Arbeitslosenzahlen scheinen Kürzungen bei Sozialökonomischen Betrieben sowie Beratungs- und Betreuungseinrichtungen eine logische Konsequenz zu sein. Die einfache Gleichung „weniger beim AMS arbeitslos vorgemerkte Personen = weniger Bedarf an arbeitsmarktpolitischen Angeboten“ stimmt jedoch aus mehrerlei Gründen nicht und entspricht einer kurzfristig gedachten Logik:
1) Menschen, die in Zeiten der sogenannten „Vollbeschäftigung“ noch von Arbeitslosigkeit betroffen sind, bringen oft eine Fülle an gesundheitlichen, existenziellen und sozialen Belastungen mit und brauchen mehr und längerfristige Unterstützung durch Beratung, Qualifizierung und geförderter Beschäftigung, damit eine nachhaltige Stabilisierung und Integration in den Arbeitsmarkt bzw. existenzielle Absicherung gelingen kann.
2) Manche dieser Menschen sind aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage dazu, am ersten Arbeitsmarkt zu bestehen. Seit der defacto Abschaffung der Arbeitsunfähigkeits- und Invaliditätspension im Jahr 2014, werden deshalb immer wieder Stimmen laut, die auch die Möglichkeit eines dauerhaften zweiten Arbeitsmarktes mit Arbeitsplätzen ohne zeitliche Befristung fordern. Wir schließen uns diesen Stimmen an.
3) Die Dynamik am Arbeitsmarkt ist schwer einzuschätzen und von vielen Faktoren abhängig. Wir müssen davon ausgehen, dass die Arbeitslosenzahlen wieder steigen werden, erste Anzeichen dafür sind bereits sichtbar. HEUTE Sozialökonomische Betriebe zu schließen und Beratungs- und Betreuungseinrichtungen drastisch zu reduzieren heißt, dass diese wichtigen Einrichtungen MORGEN fehlen werden. Damit zerstört man eine höchst effiziente und professionell arbeitende soziale und arbeitsmarktpolitische Infrastruktur. Das ist teuer, unverantwortlich und kurzsichtig – diese wieder aufzubauen würde ungleich mehr Ressourcen
kosten.
4) Anstelle der Schließung von Sozialökonomischen Betrieben wäre ein Öffnen der Zielgruppen wesentlich nachhaltiger und sinnvoller. Wir in den SPAK Einrichtungen arbeiten u.a. mit Menschen, die trotz Arbeitslosigkeit keine Ansprüche auf ALVG-Leistungen haben. Für viele dieser Menschen – beispielsweise alleinerziehenden Frauen, asylberechtigte, haftentlassene oder psychisch kranke Menschen etc. – gibt es großen Beratungsbedarf bzw. wäre eine Beschäftigung in einem Sozialökonomischen Betrieb als (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt wichtig und sinnvoll. Daher sollten im Rahmen der Arbeitsmarktstrategie Tirol 2023, neue, innovative Konzepte zur Öffnung und erweiterten Nutzung der bestehenden arbeitsmarktpolitischen Angebote erarbeitet werden! Ganz im Sinne des Vorstoßes des AMS-Chef Johannes Kopf braucht es eine Querfinanzierung der bedrohten arbeitsmarktpolitischen Angebote aus den Töpfen des Integrations-, Frauen-, Gesundheits- und Sozialministeriums.
Wir fordern die zuständige Landesrätin, Frau Astrid Mair dazu auf, nochmalige Verhandlungen auf Bundesebene zu führen, um die Budgetkürzungen des AMS zu verhindern, damit auch die Beratungs- und Betreuungseinrichtungen ihre Arbeit in gewohnt hoher Qualität weiterführen können. Falls nötig, fordern wir die zuständigen Landesrät:innen Astrid Mair, Eva Pawlata, Georg Dornauer sowie Landeshauptmann Anton Mattle dazu auf, für die Projekte, die von der Schließung bedroht sind, eine finanzielle Übergangslösung zu finden, damit diese wichtigen Strukturen erhalten bleiben.
Für inhaltliche Rückfragen
Martina Wolf-Kuntner
(Ho&Ruck)
+43 677 62929832
Die Vereine des SPAK
Aranea, Diakonie-Flüchtlingsdienst, DOWAS/Chill Out, Fluchtpunkt, Frauen aus allen Ländern, Frauenhaus Tirol, Gewaltschutzzentrum Tirol, Ho & Ruck, IBUS, innovia, KIZ, lilawohnt, MOHI, Plattform Asyl – Für Menschenrechte, Rotes Kreuz Tirol – Gesundheits- und Soziale Dienste, Tirolkliniken, Verein Frauen gegen Vergewaltigung, Verein für Obdachlose, Verein WAMS, VertretungsNetz, Volkshilfe Tirol, ZeMiT – Zentrum für Migrantinnen und MIgranten in Tirol, Zentrum für Jugendarbeit Z6, Zentrum Sexuelle Gesundheit Tirol, zesa
Was heißt hier SYSTEMRELEVANT?
Die "Systemrelevanz" entscheidet mitunter über die Weiterführung oder das Aus von Einrichtungen. Annäherung an einen Begriff.
Andrea Possenig-Moser
Aktuell werden auf Bundes- und Landesebene einschneidende Sparbudgets geschnürt und die Frage „Worauf kann in welchem Ausmaß verzichtet werden?“ ist, neben dem vielleicht noch wichtigeren Befund „Wer hat die beste Lobby?“, Thema in politischen Verhandlungen, Teamsitzungen und privaten Diskussionen.
„Systemrelevantes bleibt,“ wurde sozialen Einrichtungen von politischer Seite wiederholt ausgerichtet. Diese wenig aufschlussreiche Aussage vermag mögliche Verunsicherung allerdings nicht zu beruhigen und da die Lobby für Soziales und soziale Einrichtungen ebenso überschaubar ist, dient sie als Anlass für eine Recherche: Systemrelevanz, was meinst du? und: Können Einrichtungen der Sozialen Arbeit den Begriff systemrelevant ebenso auf ihre Fahnen heften wie Banken in der Finanzkrise 2009 oder Gesundheit, Politik, Wissenschaft, Energie- und Versorgungseinrichtungen im Rahmen der Corona-Krise?
Ein Blick in die Soziologie eröffnet das weite Spektrum, in dem der Begriff verortet wird: Talcott Parsons definiert mit dem AGIL Schema 1966 vier Säulen, die für die Funktion eines Systems unabdingbar seien. Für das Gesellschaftssystem seien das die Wirtschaft, Politik, Soziale Gemeinschaft und Kultur – bräche eine Säule, kollabiere das System, so Parsons. Am anderen Ende des theoretischen Spektrums argumentiert Niklas Luhmann, nur die Kommunikation sei letztlich Grundbedingung für den Fortbestand einer Gesellschaft. In Krisenzeiten gehe es also nicht um die Frage nach dem drohenden Zusammenbruch einer Gesellschaft (denn sie bricht abseits eines Weltunterganges nicht zusammen), sondern um die Frage, auf welchem Evolutionsniveau sie nach einer Krise und damit einhergehenden Zusammenbrüchen oder Schließungen gesellschaftlicher Funktionsbereiche (Wirtschafts-, Gesundheits-, Finanz-, Sozial-,…-system) weiter operieren kann.
Worauf baut unser Gesellschaftssystem auf? Auf welche Säule können wir verzichten? (KI on canva)
Systemrelevant ist demnach ein relativ junger und offener Begriff, um dessen Bedeutung und Inhalt je nach Anlass durchaus gerungen werden kann. In der Finanzkrise 2009 wurden Banken, die als „too big to fail“ galten, deren „Zusammenbruch“ also zu einem negativen Dominoeffekt in der gesamten Wirtschaft führen würde, auf Basis ihrer Systemrelevanz gerettet. In der Corona-Pandemie erfuhr der Begriff eine neue Deutung und es galt sicherzustellen, dass Energie-, Versorgungseinrichtungen, das Gesundheitssystem sowie Politik, Medien und Wissenschaft trotz der strengen Maßnahmen des social distancing weiter funktionierten. Die sekundäre Systemrelevanz weiterer Bereiche wie Bildungs- und Erziehungseinrichtungen lag darin, Menschen, die in systemrelevanten Bereichen beschäftigt waren, die Arbeit zu ermöglichen und deren Kinder zu betreuen.
Die Art und die Dauer einer Krise scheinen also wesentlich für die fluide Grenze zwischen – im Krisenfall - relevanten und irrelevanten Bereichen einer Gesellschaft. Im Katastrophenfall gilt es, die Kritische Infrastruktur zu schützen und aufrechtzuerhalten – in Österreich soll der Masterplan APCIP die Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln, Verkehrs-, Telekommunikation-, Energie- und Finanzdienstleistungen wie auch die Versorgung mit Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen gewährleisten. Vom Katastrophenfall aufwärts, lässt sich über die Frage des Systemrelevanz durchaus streiten.
Geht es um den Anspruch, in einer Budgetkrise Sparmaßnahmen zu setzen, aber das grundsätzliche Entwicklungsniveau unserer Gesellschaft aufrecht zu erhalten, gewinnt die Bedeutung der sozialen Arbeit durchaus an Gewicht. Staatlich geförderte soziale Angebote und Dienstleistungen für Einkommensschwache, Menschen in Krisensituationen und marginalisierte Bevölkerungsgruppen haben sich in den letzten 150 Jahren zu wesentlichen Elementen unseres Sozialsystems entwickelt und sind Teil des Solidarsystems. Sie bietet Unterstützung, Schutz und Basisversorgung in Krisensituationen, ermöglicht den Zugang zu Ressourcen und übernimmt vielfach eine wichtige Vermittlungsfunktion zwischen marginalisierten Gruppen und Einrichtungen der Verwaltung. Kritisch betrachtet kann man sozialer Arbeit vorwerfen, dass sie, wenn auch ohne Intention, als (niedrig dosierte) Beruhigungspille für marginalisierte Gruppen einen Beitrag dazu leistet, mögliche soziale Unruhen auf Grund von Armut, Ungerechtigkeit und Diskriminierung zu befrieden. So ist einerseits ihr Beitrag zum Erhalt des bestehenden Systems nicht unwesentlich, andererseits gilt sie als wichtige Errungenschaft und Grundpfeiler einer solidarischen Gesellschaftsordnung.
Werden die Angebote der sozialen Arbeit im Zuge aktueller Einsparungsdiskurse eingeschränkt, wird an diesem Grundpfeiler gesägt und die Frage der gesellschaftlichen Solidarität wird neu zu verhandeln sein. Aktuell führen Inflation und Teuerung für viele Menschen zu existenziellen Krisen und großen Herausforderungen, das Armutsrisiko steigt, die Einkommensschere geht auseinander und der ungleiche Zugang zu gesellschaftlichen und kulturellen Ressourcen nimmt zu. Unmittelbare und mittelfristige Folgen einer Reduktion der Angebote an sozialen Dienstleistungen könnten in Zusammenhang mit folgenden Fragen stehen:
- Können und wollen wir als Gesellschaft in der aktuellen Zuspitzung von Krisen auf Angebote für Bevölkerungsgruppen verzichten, die sich ohnehin am prekären Rand der Gesellschaft wiederfinden?
- Wie reagieren marginalisierte Bevölkerungsgruppen, wenn sie keinen Zugang mehr zu sozialen Dienstleistungen haben?
- Wie kommt die Verwaltung damit zurecht, wenn in vielen Bereichen „Vermittlungsfunktionen“ fehlen?
- Welche Konsequenz hat es, wenn auf langjährige Erfahrungen in der Sozialen Arbeit verzichtet wird und wie lässt sich daran anknüpfen, wenn Finanzen und Bedarf wieder steigen?
Um das soziale Niveau unserer Gesellschaft gerade in der aktuell kritischen Situation für viele Menschen und dem insgesamt steigenden Armutsrisiko zu halten, wäre es entscheidend, soziale Dienstleistungen zu erhalten. Der Verzicht oder die Einschränkung sozialer Angebote rütteln durchaus an einer Säule, die zentrale Errungenschaft unseres Gesellschaftssystems ist: Die Säule der Solidarität und des sozialen Friedens.
Literaturnachweis:
Kaldewey, D. Was bedeutet Systemrelevanz in Zeiten der Pandemie?. Berlin J Soziol 32, 7–33 (2022). https://doi.org/10.1007/s11609-022-00464-y
Petition WEITERführen statt WEGwerfen
Der Verein WAMS startete eine Petition für den Erhalt der Radlwerkstatt Konrad und den WAMS Laden Hall
Der Verein WAMS ist von den drastischen Kürzungen im arbeitsmarktpolitischen Bereich betroffen und muss unter den gegebenen Voraussetzungen sein Angebot deutlich reduzieren und zwei Betriebe schließen – betroffen sind der WAMS Laden Hall und die Radwerkstatt Conrad. Die Arbeitslosenzahlen sind derzeit – erfreulicherweise - niedrig; kurzfristig gedacht ist das die Begründung und Rechtfertigung für diese Kürzungen. Wir alle wissen, dass sich der Bedarf sehr schnell ändern kann und dass es nach wie vor viele Menschen gibt, die Begleitung, Beratung und Beschäftigung u.a. in Sozialökonomischen Betrieben brauchen und wollen.
Der Verein versucht weiterhin Übergangslösungen zum Erhalt der Betriebe zu verhandeln, damit diese erhalten bleiben und im besten Fall mit neuen und anderen Personengruppen (jenseits der sehr engen Vorgabe durch AMS Codierungen) genutzt werden können.
Mit der online Petition WEITERführen statt WEGwerfen haben alle die Möglichkeit, ihrer Solidarität mit den sozialökonomischen Betrieben und den Anliegen der Kreislaufwirtschaft Ausdruck zu verleihen.
Wo ein Wille, da ein Weg, endlich!
Andrea Possenig-Moser
Geschlossene Abteilungen, lange Wartezeiten, überlastetes Personal: Mittlerweile kann niemand mehr die Augen davor verschließen, dass uns im Gesundheits- und Pflegebereich das Wasser bis zum Hals steht. Endlich haben sich politisch Verantwortliche dazu durchgerungen, den Zugang für Pflegekräfte aus dem Ausland zu erleichtern.
Kürzliche Änderungen im Gesundheits- und Pflegegesetz und in den Bestimmungen zur Rot-Weiß-Rot Karte für Drittstaatsangehörige machen möglich, was noch vor 10 Jahren in Österreich undenkbar war. Mirjana Stojaković, Geschäftsführerin des ZeMiT und Leiterin der AST kommt auf Grund ihrer langjährigen Erfahrung und Beratungstätigkeit zu dem Schluss: „Wenn das vor zehn Jahren möglich gewesen wäre, würden wir heute nicht über einen Mangel an Pflegekräften sprechen müssen.“
Raffi Hayduke ist Berater in der AST und unterstützt Pflegekräfte bei der Nostrifizierung. Foto: ZeMiT, Bosnini
Im Bereich der Anerkennung von Ausbildungen aus dem Pflegebereich gelten seit Juli 2023 wesentliche Erleichterungen. Bislang wurden einzelne Lehrpläne verglichen, jetzt zählt die Gesamtheit der Ausbildung und die Anerkennung von Berufserfahrung wurde deutlich ausgeweitet.
Das führt dazu, dass die Anzahl der verordneten Ergänzungsprüfungen deutlich reduziert wird. Ebenso dürfen Personen mit dem Bescheid befristet auf zwei Jahre unter Aufsicht arbeiten. Selbst Pflegeassistenzkräfte, die noch keinen Bescheid haben, dürfen zu Ausbildungszwecken ein Jahr im Gesundheitsbereich tätig sein. Bislang war vor dem Abschluss des gesamten Anerkennungsverfahrens keine Arbeitsaufnahme möglich, auch nicht mit jahrelang nachgewiesener Berufserfahrung.
Zusätzlich kommen die Erleichterungen im Zugang zur Rot-Weiß-Rot Karte zukünftigen Pflegekräften aus Drittstaaten zu Gute. Seit heuer bekommen Drittstaatsangehörige bereits mit dem Bescheid aus dem Anerkennungsverfahren die RWR-Karte und dürfen ihre Tätigkeit aufnehmen. Die RWR-Karte basiert auf einem Punktesystem. Auch die Bewertung von Ausbildungen im Gesundheitsbereich wurde von 20 Punkten auf 30 (!) Punkte erhöht. Eine zu geringe Punkteanzahl war bislang ein häufiges Kriterium dafür, dass Pflegekräfte aus Drittstaaten nicht nach Österreich gekommen sind.
„Die Änderungen kommen spät, aber hoffentlich nicht zu spät. Ich rechne damit, dass auf Basis der Erleichterungen mehr Pflegekräfte aus Drittstaaten nach Österreich kommen. Vor allem die Länder des Balkans werden hier zunehmend wichtig. Unsere Beratungszahlen zeigen außerdem, dass Rumänien und Ungarn wichtige Herkunftsländer sind. Die Zahlen an ukrainischen Personen im Anerkennungsverfahren sind hingegen im Jahresvergleich bereits rückläufig. Hier ist der Wunsch nach einer Rückkehr deutlich zu spüren. Außerdem ist der befristete Aufenthalt ein großes Hindernis dafür, langfristige Pläne zu machen. Viele entscheiden sich deshalb für die Ausübung von Hilfstätigkeiten und gegen den Weg der Anerkennung ihrer Qualifikationen.“ Mirjana Stojaković
AST – Anerkennungsstelle für im Ausland erworbene Qualifikationen Hier finden Sie weiterführende Information zur Anerkennungsstelle in Innsbruck.
Interkulturalität und Mehrsprachigkeit als Unterrichtsprinzip: Wie alles begann. Jetzt im DAM
Christina Hollomey-Gasser
Seit August findet sich ein hochspannender Bestand im Online-Archiv des Dokumentationsarchiv Migration Tirol: Die Handreichungen von Elfie Fleck, der ehemaligen Sachbearbeiterin und späteren Leiterin des Referats für Interkulturelles Lernen (ab 2007 Referat für Migration und Schule) am jeweils für Bildung zuständigen Ministerium. Die Unterlagen geben einen detaillierten Überblick über die Entwicklung der Arbeitsschwerpunkte des Referats im Zeitraum von 1992 bis 2017. Frau Elfie Fleck war in diesen zweieinhalb Jahrzehnten gemeinsam mit Kolleginnen zuständig für die Koordination und Professionalisierung des muttersprachlichen Unterrichts in Österreich, die Koordination der Schulberatungsstellen für Migrant*innen und für die Förderung von Interkulturalität und Mehrsprachigkeit im Unterricht. Zahlreiche Lehr- und Lernmaterialien, eine Sammlung an ersten Unterlagen für Deutsch als Zweitsprache, sowie Schulprojekte gehen auf die Initiative des Referats zurück. Stets auf Kooperation und Vernetzung ausgerichtet, sind zahlreiche Tagungen und Schulungen dokumentiert.
Abb1: Handreichung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur „Den ersten Schritt gehen wir gemeinsam“, 2002 (AT-ZEMIT-DAM Schenkung-5-5-4)
Abb2: Mehrsprachige Kurzfassung der Kinderrechte-Konvention mit Lehrmaterialien, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, 2011 (AT-ZEMIT-DAM Schenkung-5-5-4)
Hochspannend zu verfolgen ist beispielsweise der Umgang mit dem muttersprachlichen Unterricht in Folge der Jugoslawienkriege. Entgegen den Wünschen und der Politik der Nachfolgestaaten Jugoslawiens, entschied sich das Ministerium dafür, den muttersprachlichen Unterricht in den Sprachen Bosnisch – Serbisch – Kroatisch als gemeinsamen Unterricht fortzusetzen und wirkte so einer Zersplitterung und de facto Verunmöglichung des muttersprachlichen Unterrichts entgegen (Stichwort Mindestteilnehmer*innenanzahl). Ebenfalls von großer Bedeutung ist die Sammlung an Lehrmaterialien, die eindringlich die Not der Lehrenden dokumentiert, die mit dem Unterricht von Kindern mit anderer Erstsprache als Deutsch jahre- und jahrzehntelang allein gelassen wurden. Die Begrifflichkeiten durchlebten genauso einen Wandel wie die Inhalte und reichen vom Unterricht für „Gastarbeiterkinder“, zu „Seiteneinsteigern“, „ausländischen Schülerinnen und Schülern“ bis hin zu einem Unterrichtsprinzip der Interkulturalität und Mehrsprachigkeit. Ein wichtiges Vermächtnis der Arbeit von Frau Fleck bildet hier sicherlich die Website www.schule-mehrsprachig.at die zahlreiche Informationsmaterialien für Lehrende vereint. Frau Fleck befindet sich seit 2017 im (Un)Ruhestand. In einem ausführlichen Interview sprach Frau Fleck im Juli 2019 mit dem DAM über ihre Arbeits- und Tätigkeitsbereiche und über Herausforderungen und Erfolge.
Die Handreichungen von Frau Elfie Fleck liefern viel Stoff für spannende Abschluss- und Forschungsarbeiten. Die Türen des DAM stehen offen und wir hoffen auf interessierte Studierende und Forschende, die diese Materialien einer wissenschaftlichen Analyse unterziehen möchten!
Alle Bedingungen der Zugriffs- und Benutzungsrechte finden sich wie immer im Online-Archiv des DAM
ARAtirol in der Tirolerin
In der aktuellen Ausgabe der Tirolerin gibt MIriam Hill einen umfassenden Einblick in die Ausrichtung und Aufgaben der Antirassismusarbeit Tirol. Die Berücksichtigung des Themas in populären Medien ist ein erfreuliches Zeichen dafür, dass das Bewusstsein für die Bedeutung von Antidiskriminierungsarbeit wächst.
Kindersommer und Lernnachmittag bei Frauen aus allen Ländern
„Kann es das öfter geben?“, „Im Wald war es so cool!“, „Sehen wir uns bald wieder?“ - das waren einige der vielen begeisterten Reaktionen der Kinder am Ende der Kinder-Sommerbetreuung von Frauen aus allen Ländern. 24 Kinder im Volksschulalter wurden im August vier Wochen lang ganztätig betreut. Auf dem Programm standen Ausflüge, Sportaktivitäten, Waldtage, Kreativangebote, gemeinsames Kochen und vieles mehr. Das gemeinsame Erleben und das Stärken der Kinder standen im Mittelpunkt und ganz nebenbei wurden auch die Deutschkenntnisse ausgebaut.
Was wächst hier heran? Natur und Kreativität machten die Sommerwochen zu einem besonderen Erlebnis. Foto: FAAL
Mit Schulbeginn startet nun wieder der wöchentliche Lernnachmittag für die gleiche Zielgruppe. Jeden Montag von 14:00 bis 16:00 Uhr können Volksschulkinder ins Stadtteilzentrum Wilten kommen, um mit Pädagoginnen Hausaufgaben zu machen, zu lernen und zu spielen. Anmeldungen sind noch möglich.
Beide Angebote richten sich an Kinder aus sozial benachteiligten Familien, sind kostenlos und werden vom Land Tirol und der Stadt Innsbruck finanziert.
z6 friendz & Raumvermietung
Das z6 ist eine traditionsreiche Institution in Innsbruck, die maßgeblich zur Entwicklung der Soziallandschaft der Stadt wie wir sie heute kennen, beigetragen hat. Fast jeder Innsbrucker und jede Innsbruckerin hat eine Erinnerung ans z6 – der erste Kuss, die beste Party, ein Ort, wo einem zugehört wird, wo man sein darf und ernst genommen wird.
Es ist ein Haus voller Erinnerungen, voll von Kompetenz, Hingabe, Kreativität und Herz. Im nächsten Jahr feiert das z6 50jähriges Bestehen. Ein Jubiläum, das uns nach vorne blicken lässt! Auch in den nächsten 50 Jahren soll das z6 ein Ort sein, der für qualitativ hochwertige und innovative offene Jugendarbeit sowie Jugend- & Familienberatung steht. Das z6 soll weiterhin lebendig sein, eine Kulturstätte, ein Treffpunkt zum Wohlfühlen, ein Raum für Entwicklung, Vielfalt und Verständnis.
Dafür brauchen wir zuverlässige Partnerinnen und Partner an unserer Seite. Wir suchen Menschen und Institutionen, die die Arbeit des z6 als grundlegend wertvoll empfinden und als Stütze dienen möchten, diese weiterzuführen. Die „z6 friendz“ unterstützen unsere Arbeit finanziell, materiell, ideell, durch Ehrenamt oder was auch immer jede und jeder einzelne leisten kann und mag. Dafür gibt es regelmäßige z6-News und „z6 friendz“-Events. Wer Interesse hat, Teil der „z6 friendz“ zu werden, schickt bitte eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Räume mieten im z6
Das z6 ist nicht nur ein Jugendzentrum, sondern auch eine beliebte Veranstaltungslocation mitten im Herzen der Stadt. Und wir freuen uns, wenn das Haus lebt und belebt wird - Kunst, Kultur, Sport - Workshops, Tagungen, Seminare, Trainings, Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Party... Ob öffentlich oder privat, gemeinnützig oder profitorientiert, einmalig, mehrmalig oder regelmäßig - wir machen einen fairen Preis! Frag gerne unverbindlich an!
Veranstaltungsräume (300 qm): Disco inkl. Soundanlage, Bar, Hallen
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Kontaktiere uns telefonisch unter 0676 5542196 oder schreibe eine Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Freirad streck die Fühler aus: Einladung zur Vernetzung
Freirad möchte die Vereinen und Initiativen in und um Innsbruck zu Austausch und Vernetzung einladen und so eine flächendeckende Kommunikation etablieren.
Das erste Vernetzungtreffen zu diesem Anlass soll Mitte Oktober in einem gemütlichen Rahmen stattfinden. Vereine und Initiativen, die dabei sein möchten, werden schon jetzt gebeten, ihr Interesse an Freirad zu melden.
Kontakt
Juliana und Karima von FREIRAD
Egger Lienz Strasse 20 / Stöckelgebäude6020 InnsbruckTel.: 0512 / 56 02 91Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Home: https://www.freirad.at
Grenzklang: Mozarteum lädt zum Singen ein
Grenzklang ist ein inter- und transkulturelles Projekt der Universität Mozarteum, Department für Musikpädagogik Innsbruck. Es wurde 2020 von Univ. Prof.in Dr. in Heike Henning ins Leben gerufen und seither von ihr entwickelt und geleitet. Ziel des Projektes ist es, spezifische, musikbezogene Bildungsangebote zu entwickeln und bereit zu stellen. Diese Angebote sollen allen Menschen offenstehen und neben musik- und persönlichkeitsbildendem Lernen auch inter- und transkulturelle Kompetenzen fördern. Im Rahmen des Projektes Grenzklang soll zudem die kulturelle Identität der Teilnehmenden durch musikpädagogische Angebote gestärkt und gefördert werden.
Aktuell proben wir mit zwei interkulturellen Chören: dem Kinder- und Jugendchor Ava und dem Interkulturellen Chor. Zum Mitmachen sind keine Vorkenntnisse nötig und jede und jeder ist willkommen. Wir freuen uns immer, wenn möglichst viele Menschen unsere Angebote ausprobieren. Interessierte können jederzeit vorbeikommen, schnuppern und mitmachen. Beide Chöre proben dienstags von 17:00-18:00 Uhr im Haus der Musik Innsbruck, 5. Stock (Die Termine orientieren sich an den Schulferien; an schulfreien Tagen und in den Ferien finden keine Proben statt). Die Flyer der beiden Chöre sende ich Ihnen im Anhang mit.
Bei genügend Interessierten wäre ab Herbst 2023 zudem eine Wiederaufnahme des Ensembles Grenzklang möglich, ein inter- und transkulturelles Instrumentalensemble, welches Musikstücke unterschiedlicher Kulturen spielt. Die Stücke werden dabei für die jeweils bestehende Besetzung arrangiert und angepasst. Dabei sind alle Instrumente (beispielsweise westliche oder arabische Instrumente) willkommen. Interessentinnen und Interessenten hierfür, können sich gerne über die Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bei uns melden.
Zudem gibt es das Ensemble Fifth Floor, welches Musikantinnen und Musikanten im Alter von 60+/- mit Toleranz zu allen Altersgruppen begrüßt. Dieses Ensemble probt immer donnerstags von 18:15 bis 19:45.
Interkultureller Kinderchor
Interkultureller Chor
Neu in der Bibliothek für Integration und Migration
Black Voices: War das jetzt rassistisch? 22 Antirassismus-Tipps für den Alltag, leykam, 2022.
»Darf ich deine Haare anfassen?«, »Woher kommst du wirklich?«, »Wie hast du so gut Deutsch gelernt?«. Auch in scheinbar harmlosen Alltagsfragen verstecken sich oft Vorurteile. Jetzt melden sich People of Color selbst zu Wort und berichten darüber, wie Alltagsrassismus in Deutschland und Österreich aussieht. Antirassismus- Expert*innen aus der afrikanischen, muslimischen, asiatischen, jüdischen und Rom*nja-Community erklären, woran rassistische Fragen und Denkmuster erkannt werden können und geben Tipps, diese zu überwinden.
Herausgegeben von Black Voices richtet sich dieses Buch an alle, die Angst haben, die falschen Fragen zu stellen. Es ist ein Buch, das nicht mit dem Zeigefinger deutet, sondern mit Beispielen, Fakten und einer Portion Humor erklärt, wie wir uns besser verstehen und begegnen können.
Mit Beiträgen und Gastkommentaren von Amani Abuzahra, Asma Aiad, Omar Khir Alanam, Noomi Anyanwu, Emmeraude Banda, Chantal Bamgbala, Conchita, DariaDaria, Samuel Hafner, Melanie Kandlbauer, Minitta Kandlbauer, Adjanie Kamucote, Daphne Nechyba, Sladjana Mirković, Nada Taha Ali Mohamed, Magdalena Osawaru, Mireille Ngosso, Camila Schmid, Vina Yun.
Ausleihe BIM
Diese und weitere Bücher stehen Leser*innen der BIM zur Ausleihe zur Verfügung. Die Ausleihe ist kostenlos und die Dauer beträgt 12 Wochen. Mehr Informationen erhalten Sie hier oder per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Jährlich veröffentlicht die Statistik Austria Zahlen, Daten und Fakten zu den Themen Migration und Integration. Für 2023 liegen druckfrisch das Statistische Jahrbuch Migration und Integration sowie der Integrationsbericht vor.
Statistisches Jahrbuch Migration und Integration 2023 (Statistik Austria 2023)
Integrationsbericht 2023 (Statistik Austria 2023)
AKTUELLE TERMINE
Samstag, 30.9.2023 ab 14:00
7. Jenischen Kulturtag in der Kulturbackstube Bäckerei
Programm und Einladung
Oktober 2023
YUKUMOOKT: Junges Kulturmonat Oktober
Tanz, Design, Grafik und vieles mehr gilt es im Kulturmonat Oktober tirolweit zu entdecken!
Zum Programm
11.10.2023: Weltmädchen*tag
Anlässlich des Weltmädchen*tages am 11.10.2023 lädt der Verein Aranea Schüler*innen und ihre Lehrpersonen von 15:00 bis 18:00 Uhr zum Aktionstag ein. Neben der Ausstellung Mädchen sein/sind hä? wird es Musik, Snacks, Buttons und Sprayaktionen am Landestheatervorplatz geben. Das Programm finden Sie hier.
11.10.23 und 14.10.23: Fotoausstellung anlässlich des Weltmädchentages
Der Verein Aranea veranstaltet dieses Jahr diverse Aktionen und eine Ausstellung zwischen dem 11.10.23 und dem 14.10.23 im Cube – Reich für die Insel. Die Fotoausstellung zum Thema Dekonstruktion weiblicher Stereotypen Mädchen* sind schwach? Mädchen* mögen Pink? kann zwischen dem 11.10.2023 und dem 14.10.2023 während der Öffnungszeiten des Cubes angeschaut werden.
13.10.2023: Abschlussveranstaltung Weltmädchentag
Am Freitag, den 13.10.2023 lädt der Verein Aranea alle Kolleg*innen zur Abschlussveranstaltung im Cube ein. Geplant ist ein Vortrag von Mag. Joanna Egger mit dem Titel Machtkritik und Empowerment ganz konkret um 17:00 Uhr. Anschließend wird es die Möglichkeit geben, Fragen zur Ausstellung und zum Vortrag zu stellen. Wir freuen uns über alle, die im Anschluss noch mit uns feiern wollen.
Programmreihe füreinander einstehen anlässlich 75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte legt universell anerkannte Standards für die Behandlung von Menschen durch Regierungen und Gesellschaften fest. Vor 75 Jahren haben die Vereinten Nationen das Dokument verabschiedet, seitdem haben es 193 Mitgliedsstaaten unterzeichnet und ratifiziert. 75 Jahre später müssen wir dennoch immer wieder feststellen, dass Menschenrechte oft genug nicht als universell, unveräußerbar, unteilbar und unverhandelbar angesehen und umgesetzt werden.
05/10/23 Vortrag Macht d. Menschenrechte
13/10/23 Vortrag Imperiale Lebensweise
18/10/23 Gespräch Schubhaft
19/10/23 Tagung Tiroler Integrationsenquete
20/11/23 Austausch Recht auf Bildung
30/11/23 Lesungen Sprachkunst
10/12/23 Aktion Lichtermeer für Menschenrechte
Freitag, 6. Oktober 2023; 15:00 - 18:00
Waltherpark Innsbruck: Abschlussfest und Eröffnung der Speakers Corner im Rahmen des tki23 projektes dominoeffekt
Was Sie erwartet: Rückblick, Graphic Recording, Musik, Texte, Diskussionen und Buffet - ein schönes Fest an einem hoffentlich schönen Herbsttag im Innsbrucker Waltherpark!
Den Mutigen gehört die Welt! Wir sind der Überzeugung, dass den Mutigen immer jemand zuhört. Aus diesem Grund verfolgt unser offizielles Abschlussevent die Absicht eine Plattform zu bieten, die von jenen Mutigen genutzt werden kann, die gehört werden wollen. Nach dem Vorbild der berühmten Londoner Speakers Corner möchten wir eine solche Plattform auch in Innsbruck ins Leben rufen. Auf diese Weise können im besten Fall neue Diskurse entstehen und Anstöße geliefert werden, die neue Verbindungen entstehen lassen. Im Rahmen des Abschlussevents werden Texte aus dem Schreibworkshop vorgetragen.
Nähere Informationen bei Michaela Nindl: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Informationen zum Projekt dominoeffekt
Samstag, 14. Oktober 2023 , 10:00-17:00 Uhr
DAS •UN• DENKBARE• TUN – Impulse für eine #Versuchskultur
Haus der Begegnung, Rennweg 12, 6020 Innsbruck
Programm und Anmeldung
Donnerstag, 19. Oktober 2023 , 10:00-17:00 Uhr
13. Tiroler Integrationsenquete: Hören und gehört werden – Demokratie und Teilhabe in der Krise
Landhaus, Eduard-Wallnöfer-Platz 3, Innsbruck
Seit Jahren befindet sich die Welt in unterschiedlichen Krisen, die unser Zusammenleben stark beeinflussen. Die weltweite Pandemie ist zunächst überstanden, hat aber tiefe Spuren hinterlassen. Die Klimakatastrophe, neue und alte Kriege und enorme Teuerungen steigern die Unsicherheit vieler Menschen und lassen zum Teil nur zögerlich in die Zukunft blicken. Es besteht die Gefahr, dass sich Menschen gesellschaftlich und politisch nicht mehr abgeholt und nicht mehr repräsentiert fühlen. Wie können im Spannungsfeld individueller Freiheiten und gesellschaftlicher Solidarität Wege zu mehr Zugehörigkeit gefunden werden? Welche Räume und Formen der Teilhabe können gemeinschaftliche Lösungen hervorbringen?
Zum Programm und zur Anmeldung
Samstag, 4.11.2023, 14:00 bis 17:00 Uhr
ZONE Wörgl, Brixentaler Str. 23, 6300 Wörgl
Filmnachmittag EDELWEISS. A Critical Love Letter to Austria
Der beim Filmfestival Kitzbühel 2023 zur besten österreichischen Produktion gewählte Film zeigt die oft erschütternde Realität von People of Color in Österreich. EDELWEISS. ist ein kritischer Liebesbrief an Österreich und eine unverblümte Darstellung der Perspektiven vieler People of Color in der Alpenrepublik. Der Film ist durchgehend zweisprachig (DE/EN) mit Untertiteln. Das Filmteam wird mit Anna Gaberscik (Regie), Stella Radovan (Creative Production) und Rezzarte (Kamera und Postproduktion) anwesend sein und mit den Teilnehmenden das Gezeigte reflektieren. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erbeten! Mehr Informationen unter www.kommunity.me/film-edelweiss/
In Ruhe Fernsehen? Kinderworkshop zum Thema Diversität am Filmnachmittag
Die Kleinen ab 2 Jahren werden während dem Filmnachmittag betreut und können an einem Workshop von und mit dem Filmteam teilnehmen.
Treffpunkt: 4. November um 14:00 Uhr in der ZONE Wörgl. Die Teilnahme ist kostenlos. Begrenzte Teilnehmendenzahl, daher bitten wir um Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Montag, 6. November 2023, 18:00 Uhr
Westösterreich lokal – global – postkolonial. Perspektiven und Potenziale
Claudiana, Herzog-Friedrich-Straße 3, Innsbruck
Mehr Information
08. und 09. November 2023, 9:00 - 17:00
„MENTALISIEREN IN NETZWERKEN DES HOCHKRITISCHEN-BEREICHS“
Freie Plätze in der Fortbildung des KIZ - mehr Information
Freitag, 10. November 2023 , 09:00-17:30 Uhr
(Anti)Rassismen in der sozialen, psychotherapeutischen und psychiatrischen Arbeit
Haus der Begegnung, Rennweg 12, 6020 Innsbruck
Nach und mitten in Umbrüchen, Krisen und Krieg knüpft die PsychTransKultAG Tirol an Auseinandersetzungen zur therapeutischen und psychosozialen Arbeit mit Menschen mit Flucht-/Migrations- und Rassismuserfahrungen an. Die Tagung gibt Raum zur interdisziplinären Reflexion der Verstrickungen in rassistischen (Denk)Strukturen und zur Stärkung antirassistischer Perspektiven und Netzwerke – „Widerstand ist das Geheimnis des Glücks“. FOLDER
Zur Anmeldung
STELLENAUSSCHREIBUNGEN
- Pat:innen für geflüchtete Kinder und Jugendliche gesucht
- Archivar:in in Teilzeit für das DAM-Dokumentationsarchiv Migration Tirol
- Ho Ruck sucht Transportleiter:in und Mitarbeiter:in für Arbeitabwicklung-Dispo
- Sozialarbeiter:in für Übergangswohnhaus im Erwachsenenbereich in Innsbruck im Ausmaß von 35 Wochenstunden
- Gewaltschutzzentrum sucht juristische Mitarbeiterin
- Stadtmagistrat Innsbruck: Zahlreiche freie Stellen
- Persönliche Assistenz - Aktuelle Stellenausschreibungen des SLI
- Aktuelle Stellenausschreibungen SOS Kinderdorf
- Aktuell: Freie Stellen bei den TSD
- Aktuell: Freie Stellen bei den ISD
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- Aktuelle Jobausschreibungen der Caritas Tirol
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- und viele weitere auf der ÖH-Jobbörse
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Redaktion und Lektorat: Dr.in Miriam Hill, Mag.a Michaela Nindl, Tuğba Şababoğlu MA, Mag.a Christina Hollomey-Gasser
Herausgeber: ZeMiT – Zentrum für Migrantinnen und Migranten in Tirol, Andreas-Hofer-Str. 46/1, 6020 Innsbruck; vertreten durch Mirjana Stojaković, GFin ZeMiT
www.imz-tirol.at
Das IMZ ist ein gemeinsames Projekt von Land Tirol/Abteilung Gesellschaft und Arbeit - Integration und ZeMiT.