Kürzungen: Rumoren und Widerstand in der sozialen Szene Tirols

Sozialeinrichtungen in Tirol sehen sich aktuell mit drohenden Kürzungen der Landesförderungen von 15% konfrontiert. Addiert man dieses Minus zu den - in vielen und vor allem kleineren Einrichtungen - seit jahr(zehnten) fehlenden Indexanpassungen ergibt die Summe nicht nur ein fettes Minus, sie steht auch als Zeichen für eine neue Härte, die zunehmend zu Lasten von marginalisierten Personengruppen geht und wichtige, in vielen Jahren aufgebaute, bewährte und professionalisierte Unterstützungsangebote gefährdet. 

Was mit der Reduktion der Mittel und damit Kürzung und Streichung von Angeboten im Bereich Soziales riskiert wird, ist gesellschaftliche Unruhe, Verengung und Verhärtung auf Grund zunehmender Ungerechtigkeiten, das sind bestürzende Einzelschicksale, der Abbau unserer Solidargemeinschaft und nicht zuletzt der Verlust von Wissen, Kompetenzen und Arbeitsstellen.

Tirols soziale Einrichtungen treten in unterschiedlichen Gremien vereint und mit einer klaren Stimme gegen diese kurzsichtige Sparpolitik auf und werden bis zu den Budgetverhandlungen im Herbst nicht müde werden, Politik und Gesellschaft von der Bedeutung von Beratung, Unterstützung und Schutz für Menschen zu überzeugen. Es geht hier um Mittel, die Menschen in Armut und Armutsgefährdung, Menschen in drohender oder tatsächlicher Wohnungslosigkeit, Frauen in Gewaltbeziehungen, Kindern und Jugendlichen, Menschen mit Beeinträchtigungen, Behinderungen oder Erkrankungen, Menschen auf der Flucht, Migrant:innen und Menschen in existenziellen Notlagen Unterstützung bei der Bewältigung von akuten oder dauerhaften Herausforderungen oder Schicksalsschlägen bieten. Langfristig wird dieser rote Stift sehr teuer. 

 

Der Sozialpolitische Arbeitskreis in Tirol (SPAK) ist ein partei­unabhängiges Gremium und ein freier Zusammenschluss von Organisationen, die im Bereich Soziales und Gesundheit in Innsbruck bzw. in ganz Tirol tätig sind. Im vierzigsten Jahr seines Bestehens umfasst der Arbeitskreis 26 Mitgliedsorganisationen und vertritt somit die Interessen von mehr als 36 000 Tiroler:innen, die jährlich in einer der Mitgliedorganisationen andocken.

Das Wandbild, welches aktuell am Eingang zum Tivoli Schwimmbad zu sehen ist, eine Presseaussendung, sowie ein Vortrag mit Christoph Reinprecht am 7. Mai 2025 positionieren sich zum Hauptthema im vierzigsten Jahr, im Grunde aber einem Tiroler Dauerbrenner in der sozialen Arbeit: Mieten essen Leben auf. 

 

 

 

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