Die Sammlung „Hier zuhause. Migrationsgeschichten aus Tirol“ des Dokumentationsarchivs Migration Tirol wurde am 16.12.2024 von der Österreichischen UNESCO-Kommission in das österreichische Dokumentenregister „Memory of Austria“ aufgenommen. Die Urkundenübergabe fand in feierlichem Rahmen in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien statt. Stellvertretend für das DAM nahmen Univ.-Prof. Dr. Dirk Rupnow, Mag.a Christina Hollomey-Gasser und Dr. Gerhard Hetfleisch die Urkunde entgegen.
"Mit der Aufnahme in das österreichische Gedächtnis der Menschheit wird die Geschichte der Arbeitsmigration nach Österreich zwischen den 1960er und 1980er Jahren erstmals offiziell als integraler Bestandteil der österreichischen Geschichte anerkannt", freut sich auch Dirk Rupnow, Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Innsbruck und Sprecher des wissenschaftlichen Beirats des DAM.
Dass diese Anerkennung in Tirol erfolgt, zeichnet auch die besonders gelungene Kooperation zwischen dem ZeMiT - Zentrum für Migrantinnen und Migranten in Tirol und verschiedenen regionalen Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen aus. Christina Hollomey Gasser unternahm als Leiterin des DAM den ambitionierten Schritt, die Sammlung zur Arbeitsmigration zur Nominierung vorzuschlagen und konnte die Österreichischen UNESCO-Kommission überzeugen.
Die Anerkennung für die wichtige Arbeit, die hier geleistet wird, ist eine persönlich wohlverdiente und symbolisch sehr wertvolle Auszeichnung zum Jahresende.
Die Sammlung „Hier zuhause. Migrationsgeschichten aus Tirol“ stand ganz am Anfang der Archivgründung. Sie wurde durch die damalige Kooperation zwischen dem ZeMiT, der Universität Innsbruck und den Tiroler Landesmuseen ermöglicht. . Im Mittelpunkt steht die Arbeitsmigration der 1960er bis 1980er Jahre. 40 Personen haben ihre Erinnerungen in Form von Interviews, Fotos, Kassetten, amtlichen Dokumenten, persönlichen Erinnerungsstücken und vielem mehr zur Verfügung gestellt. Sie sind selbst als Arbeitsmigrant*innen nach Tirol gekommen, waren Kinder von Arbeitsmigrant*innen oder haben im beruflichen, schulischen oder zivilgesellschaftlichen Kontext mit Migration zu tun gehabt. Die Aufnahme dieser zeitgeschichtlichen Sammlung in ein „Gedächtnis Österreichs“ ist ein wichtiger symbolischer Schritt zur Anerkennung von Migration als Teil „unserer“ Geschichte.
Ehre und Dank gebührt nicht zuletzt den 40 Personen und Familien, die ihre ganz persönlichen Erinnerungen mit uns geteilt haben. Sofern Sie einer namentlichen Nennung zugestimmt haben, möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal namentlich für Ihr Vertrauen bedanken:
Familie Ivanović, Ali Ücler, Kazim Kerpiç, Vesna Cekić, Emir Handžo, Marija Frančič, Abdulkadir Özdemir, Mara Ivkić, Werner Seib, Claudia Labek, Wolfgang Frenzel, Lorenza Klotz, Nevin Genç, Filiz Calayır, Dilek Tosun Karaağaç, Hasan Yılmaz, Verein Bratstvo Innsbruck, Oliver Ranisavljević, Annemarie Dayan, Kadir Özer, Merly Baumgartner, Arif Yıldırım, Clarita Rohrer, Helmut Kopp, Selahatdin Arıkan, Sadok Bacha, Güldane Gönül, Petar Djordjević, Güner Sailer-Onurlu, F. Mahdlou, Dursun Tohumcu, Ljiljana Pfitscher und Mirjana Stojaković
Einen Blick in die Sammlung bietet das ONLINE Archiv.
Die Ausstellung HIER ZUHAUSE: Migrationsgeschichten aus Tirol können Sie ebenfalls ONLINE besuchen. Hier gibt es auch zahlreiche Impulse für die pädagogische Arbeit mit Schulen.